Geflügelfibel
Ein kleiner Leitfaden für Geflügelhalter - und solche, die es werden wollen.
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen der Geflügel-Haltung.
Fütterung und Haltung bestimmen neben der züchterischen Herkunft die Leistung des Geflügels. Die Haltungsverfahren haben zusätzlich einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit und Langlebigkeit.
Wenn wichtige Grundsätze der Haltung vernachlässigt werden, kann sich kein Huhn normal entwickeln. Die Leistungsanlagen verkümmern, die Tiere sind nicht vital, erkranken schneller, leisten wenig und fühlen sich nicht wohl. Da kann auch das beste Futter nicht helfen.
Wie man sich vor Fehlern schützt:
- Hühner brauchen einen sauberen, leicht zu reinigenden, gut belüfteten, trockenen und hellen Stall.
- Die Inneneinrichtung ist nach verhaltensgerechten Maßstäben auszuwählen. Sitzstangen, Legenester und Scharrflächen sind ein Muss.
- Die Tiere brauchen ausreichend Platz (ca. 1 - 2 Tiere/m2).
- Schwächere Tiere sollen stärkeren ausweichen und sich auf geschützte Stellen zurückziehen können (Stangen und Reutergestelle zum Aufbaumen).
- Ungeziefer, Schädlinge und Raubtiere müssen vom Stall ferngehalten werden.
- Der Stall ist ständig gut zu lüften, um verbrauchte Luft auszutauschen, Luftfeuchte abzuführen und schädliche Stallgase (Ammoniak, Kohlendioxid) zu entfernen. Die ständige Lufterneuerung ist für Geflügel deshalb so lebensnotwendig, weil es erheblich mehr Sauerstoff aus der Atemluft benötigt als beispielsweise Säugetiere. Unterstützend wirkt eine ständige Luftbewegung, die jedoch nicht als Zugluft empfunden werden darf.
- Kalte Ställe sind auch feuchte Ställe. Sie belasten die Gesundheit der Hühner und bedingen einen höheren Futterverbrauch. Der für Legehühner günstige Temperaturbereich liegt zwischen 12 - 22 °C.
- Die Ställe sind so zu planen, dass eine natürliche Schwerkraftlüftung gewährleistet ist.
Geflügelställe
Bevor man sich für die Haltung von Rassegeflügel entscheidet, ist die art- und rassegerechte Unterbringung sicherzustellen. Die Geflügelställe werden am besten mit der Vorderfront nach Südost oder Süden ausgerichtet, um möglichst viel Sonnenlicht einzufangen.
Damit werden zwei Grundvoraussetzungen erfüllt: Der Stall soll erstens hell und zweitens trocken sein. Für alle Geflügelställe gilt, dass sie den Tieren eine sichere Unterkunft für die Nacht bieten: Sicher vor den Unbilden der Witterung, aber auch vor tierischen Räubern schützen. Geflügelställe können in vorhandene Neben- gebäude aus massivem Mauerwerk eingebaut oder als freistehende Ställe aus Holz errichtet werden. In den letztgenannten Fällen sind der Fantasie der Geflügelfreunde kaum Grenzen gesetzt. Holz ist aus stallklimatischen Gründen als besonders günstiger Baustoff für Rassegeflügelställe einzuschätzen.
Zur Einrichtung des Geflügelstalles (außer bei Gänsen und Enten) gehören Sitzstangen mit Kotbrettern, die am besten entlang der Rückwand angebracht werden. Hinzu kommen Legenester, ein Futtertrog und ein Trinkgefäß.
Der Auslauf ist in seiner Ausdehnung der Größe und Anzahl der Bewohner anzupassen. Er sollte ganzjährig eine Rasenfläche und schattenspendende Sträucher enthalten, unter denen die Hühner das wichtige Staubbad nehmen können. Die Einzäunung ist abhängig von Größe und Flugfähigkeit der gehaltenen Rasse. Bei schweren Hühnern und Zwerghühnern reicht meist ein 1 m hoher Zaun aus. Bei leichten Hühnern und Zwerghuhnrassen werden auch 2 m hohe Zäune noch kein Hindernis darstellen. In diesen Fällen wie auch bei der Haltung von Ziergeflügel empfiehlt sich eine auch nach oben geschlossene Voliere. Hierzu wird eine Rahmenkonstruktion aus Holz oder Metall mit engmaschigem Drahtgeflecht oder Kunststoff-Netzen rundum bespannt, so dass ein Entweichen der Tiere ausgeschlossen ist.
Weil die einzelnen Geflügelarten und Rassen oft sehr unterschiedliche Ansprüche an Unterbringung und Haltung stellen, sollte der Geflügelfreund sich zunächst aus der Vielfalt der Rassen für eine entscheiden und dafür die optimale Unterbringung gestalten. Informationen hierzu erteilen auch gerne die örtlichen Rassegeflügelzuchtvereine oder die übergeordneten Kreis- und Landesverbände.
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Geflügelkrankheiten und Empfehlungen zur Vorbeugung
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