(28.11.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten waren gestern deutlichen Schwankungen unterworfen und gingen schlussendlich mit geringen Verlusten aus dem Handel. Bei weiterhin recht stabilen Wechselkursen, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande folglich mit leichten bis moderaten Abschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter behaupten und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1010 Dollar gehandelt.
Trotz der überraschend bearish, also preisdrückend ausgefallenen API-Ölbestandsdaten vom Vorabend, starteten die Rohölpreise gestern mit weiter steigender Tendenz in den europäisch geprägten Handel. Der Optimismus im Handelskonflikt zwischen den USA und China, sowie die Erwartung, dass das OPEC-Förderabkommen in der nächsten Woche wohl verlängert werden wird, stützten die Notierungen.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Kommentare und Spekulationen, was das OPEC-Treffen nächste Woche in Wien betrifft, die aber nahezu alle in die gleiche Richtung gehen. Es wäre also eine große Überraschung, wenn die Fördermengen gekürzt oder gar gelockert werden würden. Die einzig offene Frage scheint zu sein, ob es eine Verlängerung um drei, sechs oder gar neun Monate geben wird. Entscheidend wird dies aber ohnehin nicht sein, da die beteiligten Parteien die Entscheidung sicherlich auch künftig regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls vorzeitig anpassen werden.
Nachdem am frühen Nachmittag gute Konjunkturdaten aus den USA vermeldet wurden, begannen die Kurse aber wenig später bereits wieder zu bröckeln und es setzten Gewinnmitnahmen ein. Als dann die mit Spannung erwarteten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) veröffentlicht wurden, ging es mit den Notierungen weiter nach unten. Auch hier gab es dann einen deutschen Aufbau von in Summe gut sieben Millionen Barrel, bei einem gleichzeitigen leichten Rückgang der Gesamtnachfrage. Außerdem stieg die US-Ölproduktion um 0,1 auf 12,9 Millionen Barrel an. In Summe waren die Zahlen also klar preisdrückend zu werten.
Trotzdem ging es mit den Futures in den Abendstunden wieder etwas nach oben, sodass unterm Strich im Tagesvergleich nur ein kleines Minus zu Buche stand.
Auch dem Devisenmarkt konnte der US-Dollar nur zwischenzeitlich von den guten Arbeitsmarktdaten, dem überraschenden Zuwachs bei den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter und dem im dritten Quartal um 2,1 Prozent gestiegenen Bruttoinlandsprodukt profitieren. Der Euro rutschte zwar zwischenzeitlich unter die 1,10-Dollar-Marke, konnte sich aber wieder erholen und notiert aktuell im Vergleich zu gestern Morgen weitgehend unverändert.
Dank der etwas gefallenen Rohölpreise, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute mit leichten bis moderaten Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Insgesamt bleiben die Kurse also im stabilen Seitwärtstrend. Die Nachfrage zeigt sich dabei eher von der schwachen Seite, was angesichts der eher milden Temperaturen und des hohen Bevorratungsstandes nicht unbedingt überraschend ist.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)