Heizöl-Markt aktuell: Rohölpreise klettern auf höchsten Stand seit acht Wochen!
(18.11.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitagnachmittag deutliche Gewinne verbuchen können, nachdem es wohl deutliche Fortschritte im Handelsstreit zwischen den USA und China gibt. Da aber der Euro deutlich hinzugewinnen konnte, werden die Preisaufschläge am heimischen Heizöl-Markt eher moderat ausfallen.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,75 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar deutlich verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1070 Dollar gehandelt.
Nachdem die Ölbestände in den USA angestiegen sind und es zuletzt wieder Zweifel an einem tatsächlichen Zustandekommen einer ersten Vereinbarung im Handelsstreit zwischen den USA und China gegeben hat, sind die Rohölpreise am Freitag zunächst mit schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel gestartet.
Verstärkt wurde diese Entwicklung vom Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA), in dem die Prognose zum globalen Ölnachfragewachstum im Vergleich zum letzten Report zwar nicht verändert, jedoch die Erwartung zum Förderwachstum der Nicht-OPEC-Staaten für nächstes Jahr leicht nach oben korrigiert wurde. In Paris rechnet man in Folge im ersten Halbjahr 2020 mit einem deutlichen Angebotsüberschuss.
Obwohl dann am Nachmittag auch noch einige US-Konjunkturdaten eher enttäuschend ausgefallen sind, machten die Ölpreise einen kräftigen Satz nach oben. Dieser wurde, wie bereits eingangs erwähnt, durch neue Kommentar zum Handelsstreit ausgelöst. Ein baldiger Abschluss des als "Phase 1" bezeichneten Teilabkommens steht nach Aussagen von beiden Seiten wohl unmittelbar bevor. Zudem wurde die Stimmung als gut bezeichnet, was Hoffnung macht, dass es in nächster Zeit eine weitere Annäherung geben könnte.
Eine ebenfalls preistreibende Meldung ist sicherlich der neueste Baker-Hughes-Report, der Auskunft über die Zahl der aktiven US-Bohranlagen gibt. Im Vergleich zur Vorwoche ist diese erneut um zehn auf nunmehr nur noch 674 Einheiten zurückgegangen. Dies ist das niedrigste Niveau seit zweieinhalb Jahren und lässt nicht erwarten, dass es mit der US-Ölproduktion in nächster Zeit weiter deutlich nach oben gehen wird.
Die Ölpreise zeigen sich daher auch heute Morgen recht fest und stehen derzeit auf dem höchsten Stand seit fast zwei Monaten!
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag deutliche Gewinne erzielen, nachdem in den Tagen zuvor die psychologisch wichtige 1,10-Dollar-Marke erfolgreich verteidigt werden konnte. Zum einen profitierte die Gemeinschaftswährung von der sich verbessernden Stimmung zwischen den USA und China, zum anderen schadeten dem Greenback die eher schwach ausgefallene US-Konjunkturdaten.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit leichten bis moderaten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Trotzdem liegen die Notierungen immer noch deutlich unter dem Durchschnittspreis der letzten drei Monate und bieten nach wie vor eine gute Kaufgelegenheit. Es gilt weiter die Lieferzeiten im Auge zu behalten, denn diese sind nach wie vor gebietsweise sehr lang und eine Zustellung noch vor Weihnachten ist nicht mehr überall zu garantieren!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)