Heizöl-Markt aktuell: Neue Prognosen lassen Ölpreise steigen!
(14.11.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Nachmittags einen deutlichen Sprung nach oben gemacht, nachdem der OPEC-Chef Barkindo eine Anhebung der globalen Ölnachfrage-Prognose in Aussicht gestellt hat. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande, erstmals seit gut einer Woche, wieder mit spürbaren Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,50 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar weitere Verluste hinnehmen und wird heute Morgen nur noch zu Kursen knapp unterhalb der 1,10-Dollar-Marke gehandelt.
Zum Start in den europäisch geprägten Handel gaben die Rohölpreise gestern zunächst etwas nach. Am Vorabend hatte US-Präsident Donald Trump bei einem Scheitern des "Phase-1-Abkommens" mit China, mit einer weiteren Anhebung der Strafzölle gedroht, was der Hoffnung auf eine baldige Rückführungen der bisher auferlegten Abgaben einen weiteren Dämpfer verlieh.
OPEC-Generalsekretär Mohammad Barkindo äußerte sich am Vormittag optimistisch, was das Handelsabkommen betrifft und rechnet damit, dass sich die "dunkle Wolke" über dem Ölmarkt auflösen wird, ließ jedoch nach wie vor offen, ob es beim nächsten OPEC-Treffen zu einer weiteren Förderkürzung kommen könnte. Dies zu diskutieren sei voreilig, meine Barkindo, womit er sicherlich Recht hat, denn hier haben sicherlich noch viele andere ein Wörtchen mitzureden.
Am Nachmittag meldete sich der OPEC-Chef dann aber erneut zu Wort, was am Ölmarkt zu einer spontanen und deutlichen Reaktion nach oben sorgte. Barkindo stellte nämlich in Aussicht, dass die OPEC beim nächsten Monatsreport, der heute im Laufe des Tages veröffentlicht wird, die Prognose zur globalen Öl-Nachfrage nach oben korrigieren könnte. Dies wäre nach den stetigen Reduzierungen der vergangenen Monaten sicherlich ein Signal, das den Ölmärkten wieder eine neue Richtung geben könnte.
Bereits gestern Abend hat die Energy Information Administration (EIA) des US-Energieministeriums ihren Monatsbericht veröffentlicht und auch hier wurde der weltweite Ölverbrauch für dieses und nächstes Jahr nach oben korrigiert. In etwas im gleichen Maße aber auch die Ölförderung, sodass sich der Report bislang nicht spürbar auf die Preisfindung ausgewirkt hat.
Vielleicht kompensierte der Bericht aber auch die gestern nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API). Hier gab es in Summe einen Aufbau von 2,7 Millionen Barrel, erwartet wurde aber ein Rückgang von knapp einer Million Fass, sodass es hier eigentlich eine bearishe, also preisdrückende Reaktion hätte geben sollen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro nicht von einer per September weniger stark als erwartet gefallenen EU-Industrieproduktion profitieren und fiel im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück. Belastend wirkte hierbei sicherlich die Tatsache, dass die Verbraucherpreise in den USA per Oktober deutlich stärker gestiegen sind als in der EU. Trotzdem werden die US-Zinsen nach Andeutungen von Notenbankchef Powell in nächster Zeit wohl weiter stabil bleiben.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute leider mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von knapp einem Cent pro Liter erwarten. Trotzdem bleibt das Preisniveau weiterhin auf einem sehr attraktiven Niveau, das gerade von sicherheitsorientierten Verbrauchern zur rechtzeitigen Bevorratung genutzt werden sollte.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)