Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter auf höchstem Niveau seit einem Monat - Heizölpreise weiter im Seitwärtsgang
(28.10.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag die Gewinne vom Vortag verteidigen und bis Handelsschluss sogar leicht ausbauen können. Heue Morgen tendieren die Futures aber wieder etwas schwächer, sodass auch die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach ohne große Veränderung in die neue Handelswoche starten werden.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar erneut zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1090 Dollar gehandelt.
Trotz der ingesamt eher bearish, also preisdrückend einzuschätzenden Marktlage, konnten die Rohölpreise das erhöhte Niveau, das durch die überraschend deutlich gefallenen DOE-Ölbestandsdaten von Mitte letzter Woche erreicht wurde, halten. Bis Handelsschluss zogen die Notierungen sogar noch weiter an, was zum einen mit der Sorge vor einem neuen Hurrikan im Golf von Mexiko, zum anderen mit dem neuesten Baker-Hughes-Bericht begründet werden konnte.
Hier wurde im Vergleich zur Vorwoche ein kräftiger Rückgang der aktiven US-Bohranlagen vermeldet. Derzeit sind nur noch 696 Einheiten in Betrieb, was der tiefste Stand seit zweieinhalb Jahren ist. Allein in diesem Jahr beträgt das Minus gut 20 Prozent. Bislang hat sich dieser Trend aber noch nicht spürbar auf die tatsächliche US-Ölförderung ausgewirkt, denn diese hat erst kürzlich wieder ein neues Rekordhoch erreicht. Trotzdem ist dies sicherlich ein Faktor, den die Börsianer im Auge behalten werden.
Ansonsten gab es am Freitag neue Konjunkturindikationen aus Deutschland, wo der GfK-Konsumklimaindex per November mit 9,6 Punkten leicht unter dem Vormonatswert lag, dafür aber der deutlich wichtigere Ifo-Geschäftsklimaindex per Oktober mit 94,6 Punkten die Erwartungen leicht übertreffen und sich nach der Talfahrt der letzten Monate stabilisieren konnte. Aus den USA wurde am Nachmittag der Konjunkturerwartungsindex der Universität Michigan veröffentlicht, der per Oktober mit 95,5 Punkten unterhalb der Prognose von 96 Zählern lag.
Heute Morgen erreichte uns aus Kasachstan die Meldung, dass die dortige Ölförderung nach dem Ende der Wartungsarbeiten am Kashagan Ölfeld auf Rekordniveau gestiegen ist. Dies könnte die Ölpreise zum Wochenstart durchaus wieder etwas belasten.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht unter Druck und verlor auch am Freitag wieder etwas an Wert. Neben der permanenten Unsicherheit bezüglich des Austritts Großbritanniens aus der EU wurde dies mit technischen Faktoren begründet.
Trotz der leichten Währungsverluste und der etwas gestiegenen Rohölpreise werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute weitgehend stabil in den Tag starten, was hauptsächlich daran liegt, dass Gasöl, das technische Vorprodukt von Diesel und Heizöl, im Wert relativ stabil geblieben ist. Geht es nach ersten Preistendenzen, könnten die Kurse heute sogar etwas nachgeben. Insgesamt wird sich der Seitwärtstrend der letzten Wochen im Großen und Ganzen wohl aber weiter fortsetzen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)