Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bleiben auf günstigem Niveau - Heizölpreise starten erneut leichter!
(21.10.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag nur zwischenzeitlich Gewinne verbuchen können und sind in der zweiten Tageshälfte wieder deutlich zurückgefallen. Gleichzeitig konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter verteuern, sodass die Heizöl-Notierungen auch heute mit Abschlägen in die neue Handelswoche starten werden.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 59,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter verbessern und wird derzeit zu Kursen um 1,1150 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt überwiegen derzeit wieder die bearishen, also preisdrückenden Nachrichten. Der Sturm im Golf von Mexiko hat sich bereits wieder abgeschwächt und wird die dortige Ölindustrie nicht beeinträchtigen. Auch der Schneesturm in Kanada und im Norden der USA wird wohl keine weitreichenden Auswirkungen auf die Ölversorgung haben.
Somit sind wieder die Sorgen vor einer weiter zurückgehenden Ölnachfrage in den Fokus der Börsianer gerückt. Entsprechend schwach entwickelten sich die Rohölpreise am Freitag in der zweiten Tageshälfte, in der vor allem das sich deutlich abschwächende Wirtschaftswachstum in China und die zu erwartende Überversorgung der Ölmärkte thematisiert wurden. So ging die Öl-Futures nahe der Tagestiefstände aus dem Handel und auch heute morgen zeigen die Kurspfeile schon wieder leicht nach unten.
Mitverantwortlich hierfür könnte auch der neue Baker-Hughes-Bericht sein, der einen erneuten Zuwachs bei den aktiven US-Ölanlagen vermeldet hat. Zwar geht es hier nur um eine Anlage, allerdings scheint der zuvor monatelange Abwärtstrend vorerst gebrochen zu sein.
Spannend wird in den nächsten Wochen zu beobachten sein, welche Stimmungen und Tendenzen sich im Vorfeld des Anfang Dezember angesetzten OPEC-Treffens auftun. Auch wenn Generalsekretär Barkindo bereits eine "starke Entscheidung" angekündigt hat, müsste nach Expertenmeinungen eine weitere Kürzung um rund eine Million Barrel pro Tag beschlossen werden. Gleichzeitig soll um diese Zeit aber die Rohölförderung in der neutralen Zone von Saudi-Arabien und Kuwait wieder aufgenommen werden, die zusätzlich rund eine halbe Million Fass pro Tag auf den Markt bringen wird. Man darf gespannt sein, wie hier eine Einigung erzielt werden soll.
Am Devisenmarkt bleibt das Brexit-Drama das entscheidende Thema. Obwohl die Abstimmung des britischen Parlaments über die Annahme des neue ausgehandelten Deals mit der EU am Samstag verschoben wurde, kann die Gemeinschaftswährung die am Freitag gegenüber dem US-Dollar erzielten Gewinne heute Morgen relativ gut verteidigen. Es bleiben jetzt noch genau zehn Tage, bis der Deal unter Dach und Fach gebracht werden muss. Aber auch eine erneute Verlängerung der Austrittsfrist ist weiterhin nicht ausgeschlossen.
Die Heizölpreise hierzulande starten nach diesen Vorgaben mit einem weiteren Rückgang in die neue Handelswoche. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Somit bewegen sich die Notierungen weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang September. Das Bestellaufkommen ist dabei überschaubar, was aber angesichts der sehr hohen Nachfrage im Sommer bzw. September nicht verwunderlich ist. Außerdem erinnern und die derzeit recht milden Temperaturen nicht unbedingt daran, dass der Winter unmittelbar vor der Tür steht.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)