Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise bleiben im Seitwärtstrend
(16.10.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern kaum verändert aus dem Handel gegangen, obwohl es im Laufe des Tages durchaus größere Kursbewegungen gegeben hat. In Folge werden heute auch die Heizöl-Notierungen ihren Seitwärtstrend auf attraktivem Niveau fortsetzen können.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" wie auch gestern Morgen bei 58,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,90 Dollar. Der Euro bewegt sich weiterhin kaum und wird im Vergleich zum US-Dollar wie schon in den letzten beiden Tagen zu Kursen um 1,1030 Dollar gehandelt.
Nachdem die Rohölpreise, aufgrund des enttäuschenden Ergebnisses bei den Verhandlungen im Handelsstreit zwischen den USA und China, zum Wochenstart unter Druck geraten sind, konnten sich die Futures gestern wieder stabilisieren, wenngleich die Volatilität recht hoch war und die Umsätze deutlich über dem Durchschnitt lagen.
Langsam richtet sich der Fokus der Marktteilnehmer wieder auf die OPEC, die sich Anfang Dezember auch mit den am Förderabkommen beteiligten Nicht-OPEC-Ländern treffen will, um über die künftige Produktionsmenge zu beraten und wohl auch zu entscheiden. Gestern hatte Generalsekretär Mohammed Barkindo erneut betont, dass man alles tun werde, um den Ölmarkt stabil zu halten.
Zuvor gerieten die Ölpreise vorübergehend unter Druck, als der saudische Energieminister bin Salman eine leichte Anhebung der Ölproduktion für Oktober und November angekündigt hatte.
Bearish wirkte auch die neueste Konjunkturprognose des Internationalen Währungsfonds (IWF). Für dieses Jahr wurde das globale Wachstum um 0,3 auf nun nur noch 3 Prozent korrigiert, was der niedrigste Wert seit der Finanzkrise 2009 ist. Im nächsten Jahr rechnet man aber wieder mit einem Plus von 3,4 Prozent.
Immer mehr zum Problem werden die stark steigenden Frachtkosten für Tankertransporte, die vor allem durch die Sanktionen der USA gegen einen der größten Transportunternehmen COSCO verursacht werden. Dadurch sind die Tankerkapazitäten sehr knapp, sodass sich die Frachten teilweise vervielfacht haben. Dies betrifft natürlich vor allem Raffinerien, die auf Importe von weit entfernten Lieferanten angewiesen sind.
Die US-Ölbestandsdaten werden aufgrund eines Feiertages in dieser Woche mit einem Tag Verspätung veröffentlicht. So kommen die API-Zahlen erst heute Abend nach Börsenschluss, die DOE-Daten morgen Nachmittag gegen 16.30 Uhr.
Auch am Devisenmarkt stieg gestern die Volatilität, der Euro ging im Vergleich zum US-Dollar aber kaum verändert aus dem Handel. Bestimmendes Thema ist und bleibt natürlich der Brexit, der nun auf die Zielgerade geht. Derzeit wird ein neuer Vertragsentwurf vorbereitet, der morgen Donnerstag beim EU-Gipfel ratifiziert werden könnte. Danach müsste aber auch noch das britische Parlament zustimmen. Der Ausgang bleibt also weiter offen, auch wenn sich die Chancen auf einen Brexit-Deal wohl weiter verbessert haben.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen wieder recht stabilen Vorgaben heute wenig verändert bis leicht höher in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Plus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Notierungen, die sich nicht nur auf dem niedrigsten Stand der letzten vier Wochen, sondern auch deutlich unter dem Durchschnittspreis der letzten zwölf Monate bewegen, haben die Nachfrage gestern wieder etwas belebt. Insgesamt kann aber von einem ruhigem Herbstgeschäft berichtet werden, bei dem nach wie vor die langen Lieferzeiten berücksichtigt werden sollten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)