(14.10.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag zwischenzeitlich deutliche Gewinne verbucht, starten heute Morgen aber eher mit schwacher Tendenz in den asiatisch und europäisch geprägten Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen mit leichten Abschlägen in die neue Woche gehen.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei genau 60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 54,20 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1030 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt haben die bullish, also preistreibend zu wertenden Meldungen zuletzt wieder zugenommen.
Die OPEC hatte in ihrem Monatsreport die erwartete Produktion der Nicht-OPEC-Länder nach unten korrigiert und hält sich in Summe weiter sehr diszipliniert an das Förderabkommen. Dieses soll nach Ankündigung von Generalsekretär Mohammed Barkindo bereits im Dezember überarbeitet werden und dabei soll es eine "starke Entscheidung" geben. Es ist also weiterhin davon auszugehen, dass das Kartell auf das zurückgehende Nachfragewachstum geschlossen reagieren wird.
Zudem wurde den Börsianern am Freitagvormittag die nach wie vor instabile Lage im Nahen Osten wieder ins Bewusstsein gerufen, als es eine Explosion an einem iranischen Öltanker gab. Die Lage hat sich dann aber schnell wieder beruhigt und die Rohölpreise bröckelten, nach einem in erste Reaktion spontanen Anstieg, im Laufe des Nachmittags wieder ab.Im späten Handel setzten dann aber erneute wieder verstärkt Käufe ein, als US-Präsident Trump am Abend im Rahmen der Handelsgespräche mit China ein Teilabkommen verkündet hatte. Tatsächlich handelt es sich aber wohl nur um einen Minideal, bei dem sich China verpflichtet hat, binnen zwei Jahren Agrar-Produkte mit einem Volumen von 40 bis 50 Milliarden US-Dollar aus den USA zu beziehen. Im Gegenzug wird auf die angedrohte Erhöhung der Strafzölle verzichtet. Ein Durchbruch ist dies sicherlich nicht, aber zumindest haben beide Parteien den Willen und die Fähigkeit zu einer Einigung demonstriert.
An den Börsen wurde diese Erkenntnis am Freitag noch gefeiert, heute morgen ist die Euphorie aber schon wieder verfolgen und zumindest am Ölmarkt zeigen die Kurspfeile tendenziell nach unten.
Vielleicht auch deshalb, weil die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche erstmals seit Mitte August wieder leicht angestiegen ist.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag vorübergehend deutliche Gewinne verbuchen, nachdem im Brexit-Streit zwischen der EU und Großbritannien nun doch nochmal Bewegung zu kommen scheint und eine Einigung kurz vor dem Austrittstermin am 31. Oktober zumindest nicht auszuschließen ist. Heute Morgen fällt die Gemeinschaftswährung aber ebenfalls wieder etwas zurück.
Nachdem die Heizölpreise hierzulande am Freitag deutlich stärker angezogen haben, als dies noch am frühen Morgen absehbar war, dürfte diese Aufschläge heute wieder zumindest zum Teil wieder korrigiert werden. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen einen Rückgang in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Insgesamt dürfte sich wohl auch in dieser Woche der allgemeine Seitwärtstrend fortsetzen. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen deutlich abgeschwächt, was darauf hoffen lässt, dass sich auch die Lieferzeiten bald wieder wesentlich verkürzen werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)