Heizöl-Markt aktuell: OPEC-Bericht und Hoffnung auf Handelsabkommen treiben Ölpreise an!
(11.10.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern deutliche Gewinne erzielen können und starten auch heute Morgen mit fester Tendenz in den europäisch geprägten Handel. In Folge wird es heute auch am heimischen Heizöl-Markt zu spürbaren Aufschlägen kommen.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 59,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 54,15 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter verteuern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1020 Dollar gehandelt.
Nachdem die US-Ölbestandsdaten von API und DOE, sowie der Monatsreport der Energy Information Administration (EIA) die Rohölpreise kaum spürbar beeinflussen konnte, rückten gestern die beginnenden Verhandlungen zwischen den USA und China, sowie der Monatsreport der OPEC in den Fokus der Börsianer.
Letzterer brachte durchaus eine Überraschung und sorgte für spontan steigende Ölpreise. Zwar wurde auch hier die Prognose zur globalen Ölnachfrage leicht nach unten korrigiert, noch deutlicher aber auch die erwartete Ölproduktion der Nicht-OPEC-Länder. So sieht man für dieses und nächstes Jahr eine höhere Nachfrage nach OPEC-Öl. Gleichzeitig zeigten die neuesten Zahlen, dass die Ölproduktion der OPEC im September im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgegangen ist.
OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo hatte bereits vor Veröffentlichung des Berichtes eine "starke Entscheidung" des Kartells beim nächsten Treffen im Dezember in Aussicht gestellt und dabei explizit auch die Möglichkeit einer stärkeren Produktionskürzung erwähnt. Eigentlich läuft das aktuelle Förderabkommen noch bis März 2020, doch angesichts der schwächelnden globalen Wirtschaft wird es nun wohl bereits früher zu einer Korrektur, sprich Anpassung nach unten kommen.
Wie sich die Nachfrage nach Öl und Ölprodukten künftig entwickeln wird, dürfte maßgeblich vom Ausgang der aktuellen Verhandlungen über ein Abkommen zwischen China und den USA abhängig sein. US-Präsident Donald Trump machte diese kurzfristig zur Chefsache und ließ verlauten, dass die Gespräche "wirklich gut" verlaufen. Ob es tatsächlich so ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Sollte erneut keine Einigung erzielt werden, will die USA die Einfuhrzölle auf chinesische Waren weiter von 25 auf 30 Prozent erhöhen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern gleich zum Start in den europäischen Handel deutlich zulegen und seit längerem wieder über die 1,10-Dollar-Marke klettern. Auslöser waren wohl neue Hoffnungen auf einen Brexit-Deal in letzter Minute. Auch heute morgen kann sich die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten.
Trotzdem werden die Heizölpreise hierzulande heute erstmals seit längerer Zeit wieder mit spürbaren Aufschlägen in den Handel gehen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Wer auf der sicheren Seite stehen will und daran glaubt, dass es eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China geben wird, sollte daher mit der Bestellung nicht zögern, vor allem auch, weil derzeit mit Lieferzeiten von mehreren Wochen gerechnet werden muss. Wer über einen komfortablen Heizöl-Vorrat verfügt und zudem mit einem Scheitern der Gespräche rechnet, sollte den Markt weiter beobachten und mit der Ordereingabe ehr noch warten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)