Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise wenig verändert - Heizölpreise weiter deutlich unter Vorjahr!
(09.10.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern zwischenzeitlich deutlich nachgegeben, sich bis Handelsschluss aber wieder etwas erholen können. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande, die derzeit deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen, mit leichten Abschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 58 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,40 Dollar. Der Euro musste im Vergleich zum US-Dollar leichte Verluste hinnehmen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0960 Dollar gehandelt.
Zum Start in den asiatisch und europäisch geprägten Handel zogen die Rohölpreise gestern zunächst etwas an. In den Mittagsstunden brachen die Futures dann aber plötzlich ein.
Die USA hatte zu Wochenbeginn weitere chinesische Unternehmen auf eine schwarze Liste gesetzt, die von US-Unternehmen nicht mehr mit Waren oder Dienstleistungen beliefert werden dürfen. Zwar wurde dies offiziell mit Verstöße gegen die Menschenrechte begründet, der ohnehin schon angespannten Stimmung zwischen den USA und China kurz vor Wiederaufnahme der Gespräche zur Beilegung des Handelskonfliktes tat dies aber sicherlich nicht gut und aus Peking wurden auch schon Gegenmaßnahmen angekündigt. Ein Deal zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt scheint derzeit in weiter Ferne zu liegen.
Am frühen Nachmittag konnten sich die Futures dann aber wieder stabilisieren. Die Marktteilnehmer warteten auf den Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA) und die US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API). Diese fielen dann eher neutral aus. Zwar gab es bei Rohöl einen deutlichen Aufbau von 4,1 Millionen Barrel, dafür aber nicht zu verachtende Rückgänge bei den Produkten von in Summe knapp zehn Millionen Fass.
Auch der EIA-Monatsreport lieferte den Börsianern gemischte Signale. Zwar wurde die Prognose zur globalen Ölnachfrage für nächstes Jahr weiter um 0,1 Millionen Barrel pro Tag nach unten korrigiert, die globale Fördermenge aber sogar um 0,13 Mio. Fass. Man rechnet damit, dass die OPEC ihre Produktion weiter drosseln wird und sieht daher zurückgehende Bestände in den OECD-Ländern. Trotzdem wurden die Preisprognosen für das erste Halbjahr 2020 deutlich nach unten korrigiert.
Eine stärker Reaktion der Marktteilnehmer blieb bislang aus. Man wartet wohl auf die Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE), die heute Nachmittag gegen 16.30 Uhr veröffentlicht werden.
Auch am Devisenmarkt war gestern wieder Zurückhaltung angesagt. Die Händler erhoffen sich erst heute Abend mit Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der letzten US-Notenbanksitzung neue Hinweise auf die weitere Zinspolitik der Fed. In Sachen Brexit läuft die Zeit und derzeit sieht es nicht nach einer Verlängerung der Austrittsfrist aus. Ein "harter" Brexit wird immer wahrscheinlicher, worauf sich die Händler aber nun wohl lang genug einstellen konnten.
Dank der leicht gefallenen Rohölpreise sollte es auch am heimischen Heizöl-Markt heute zu leichten Abschlägen kommen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von 0,3 bis 0,5 Cent pro Liter erwarten. Das Preisniveau bleibt also im Großen und Ganzen recht stabil, die Notierungen liegen genau auf dem Durchschnittspreis der letzten drei Monate. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich derzeit ein Preisvorteil von gut fünf Cent pro Liter. Entsprechend bleibt die Nachfrage recht robust.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)