(30.09.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind am Freitag kaum verändert aus dem Handel gegangen, nachdem es zwischenzeitlich deutliche Abschläge gegeben hatte. Bei stabilen Wechselkursen werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande ihren Seitwärtstrend der letzten Tage sehr wahrscheinlich fortsetzen.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 55,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar leicht verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0940 Dollar gehandelt.
Bis in die Mittagsstunden tendierten die Rohölpreise am Freitag wie an der Schnur gezogen seitwärts, bis es neue Meldungen aus dem Nahen Osten gab, die die Futures binnen kurzer Zeit deutlich unter Druck brachten.
Angeblich ist es zu einem teilweisen Waffenstillstand zwischen Saudi-Arabien und dem Jemen gekommen, was sehr überraschend und sicherlich auch mit Vorsicht zu genießen ist. Dennoch wäre dies ein großer Schritt, die Spannungen in der Region zu reduzieren. Angeblich sollen sich einzelne Huthi-Führer auch von den Anschlägen auf saudische Ölanlagen distanziert haben, was auf Spaltungstendenzen innerhalb der Rebellengruppe hindeutet, die vom Iran unterstützt wird.
Zudem hatte der iranische Präsident Hassan Rouhani bei seiner Rückkehr von der UN-Vollversammlung gesagt, dass die USA die Sanktionen aufheben werden, was aber von den USA wenig später sofort dementiert wurde.
Die Ölpreise, die auf diese Meldung hin weiter deutlich nachgegeben hatten, zogen sofort wieder an und schlussendlich gingen die Futures ohne große Veränderung aus dem Handel.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche unterdessen weiter um 6 auf nunmehr nur noch 713 Einheiten zurückgegangen. Der Abwärtstrend hat sich in letzter Zeit noch deutlich beschleunigt, sodass mit einer Verzögerung von 6 bis 9 Monaten auch mit einer Verringerung der US-Ölförderung zu rechnen ist.
Allerdings dürfte auch der globale Ölverbrauch weiter zurückgehen. Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA) hatte am Freitag angedeutet, dass die Prognose zur globalen Nachfragewachstum im nächsten Monatsbericht, der in der kommenden Woche veröffentlicht wird, erneut nach unten korrigiert werden könnte.
Auch am Devisenmarkt blieben die Kursausschläge recht gering und der Euro weiter deutlich unter der 1,10-Dollar-Marke. Dennoch konnte die Gemeinschaftswährung im Vergleich zum "Greenback" leicht zulegen, was eventuell damit begründet werden kann, dass die USA in Erwägung zieht, chinesische Unternehmen von den US-Börsen nehmen zu lassen. An den US-Konjunkturdaten konnte es jedenfalls nicht gelegen haben, denn diese fielen überwiegend positiv aus.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben wenig verändert in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Minus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Mittlerweile haben die Notierungen fast wieder das Niveau vor dem Anschlag auf Saudi-Arabien erreicht. Nur der derzeit sehr schwache Euro verhindert derzeit einen vollständigen Rückgang. Die Nachfrage zeigt sich in den letzten Tagen merklich beruhigt, sodass sich die Lieferzeiten hoffentlich bald wieder etwas verkürzen. Derzeit muss vielerorts immer noch mit Wartezeiten von bis zu acht Wochen gerechnet werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)