Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise vollziehen Kehrtwende - Heizölpreise ziehen leicht an!
(26.09.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern bis zum Nachmittag zunächst weiter nachgegeben, die Verluste in den Abendstunden aber nahezu wieder vollständig wettgemacht. Da gleichzeitig der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen heute mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0960 US-Dollar gehandelt. Dies ist der tiefste Stand seit zweieinhalb Jahren.
Mit dem zwar nur leichten, aber trotzdem etwas überraschenden Aufbau der am Vorabend durch das American Petroleum Institute (API) vermeldeten US-Ölbestände und der Sorge, dass es so schnell kein Handelsabkommen zwischen den USA und China geben könnte, fielen die Rohölpreise gestern bis zum Nachmittag zunächst weiter deutlich zurück.
Außerdem gibt es auf der Angebotsseite weiter Entspannung bzw. Entwarnung. Nachdem bereits tags zuvor durchgesichert war, dass rund 75 Prozent der durch die Anschläge ausgefallenen saudischen Ölproduktion bereits wieder hergestellt sein soll, kamen gestern weitere Informationen in den Markt, die drauf hindeuten, dass die Produktionskapazität Saudi-Arabiens mittlerweile schon wieder bei 11 Millionen Barrel pro Tag liegt und somit das Niveau vor dem Angriff erreicht hat. Auch das drückte natürlich auf die Notierungen.
Nachdem die Öl-Futures innerhalb von nur gut einer Woche um rund 10 Prozent gefallen sind, war der Markt mittlerweile aber auch anfällig für eine Gegenreaktion, die mit Veröffentlichung der DOE-Ölbestandsdaten einsetzte. Diese brachten unterm Strich zwar keine große Veränderung im Vergleich zur Vorwoche., allerdings stieg die Ölnachfrage etwas an, sodass der Bericht unterm Strich leicht busllish, also preistreibend gewertet wurde.
Am Abend verstärkten neue Kommentare von US-Präsident Trump den Aufwärtstrend. Es bestünde "eine gute Chance", dass man ein Handelsabkommen treffen könne. Tags zuvor übte er noch heftige Kritik an den nach wie vor unfairen Handelspraktiken Chinas. Der Ausgang scheint hier weiterhin ungewiß zu sein, ebenso wie die Zukunft des US-Präsidenten selbst, gegen den ein Amtsenthebungsverfahren eingereicht wurde.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar gestern erneut zurückgefallen und steht derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2017. Belastend auf die Gemeinschaftswährung wirkt nach wie vor der anstehende Brexit. Der Greenback war hingegen nicht zuletzt deswegen gesucht, weil das Verfahren gegen Trump die Märkte zusätzlich verunsichert hat.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute erstmals seit gut einer Woche wohl wieder mit spürbaren Aufschlägen in den Handel starten. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von knapp einem halben Cent pro Liter erwarten. In einigen Regionen, wo gestern noch nicht auf die frühen Abschläge reagiert wurde, deuten sich aber auch leichte Preisrückgänge an. Die Notierungen haben zwischenzeitlich fast wieder das Niveau vor dem Anschlag erreicht und bieten derzeit eine durchaus gute Kaufgelegenheit - vor allem für sicherheitsorientierte Verbraucher.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)