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Heizöl-Markt aktuell: Vorerst keine Entspannung - Ölpreise ziehen weiter an!
 
(17.09.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bleiben vorerst auf hohem Niveau und haben gestern im Laufe des Nachmittags sogar noch weiter zugelegt. Zudem gibt es auch noch Wechselkursverluste, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande heute mit weiteren deutlichen Aufschlägen in den Handel starten werden.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 68,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 62,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1010 US-Dollar gehandelt.

Die politische Lage im Nahen Osten ist zum Zerreißen angespannt und die Unsicherheit über die verursachten Schäden im Zentrum der saudischen Ölindustrie groß. Zwar soll eine Produktionsmenge von zwei Millionen Barrel pro Tag nur vorsorglich heruntergefahren worden sein, rund 3,5 Millionen Barrel werden den Markt aber auf bislang nicht absehbare Zeit nicht mehr zur Verfügung stehen.
Heute will der saudische Ölkonzern Saudi Aramco einen Überblick über die Schäden geben und wohl auch eine Prognose wagen, wann die Anlagen wieder in Betrieb gehen können. Derzeit gehen Experten davon aus, dass es Wochen, wenn nicht sogar Monate dauern wird, bis die Verarbeitungskapazitäten wieder im vollen Umfang zur Verfügung stehen werden.
Bis dahin muss das entstandene Delta kompensiert werden. Hier gibt es bisher nur wenig Klarheit, woher die Mengen kommen sollen, denn noch gibt es keine Hinweise, dass die OPEC das Förderabkommen lockern und ob es eine Freigabe strategischer Ölreserven durch die USA geben wird. Die Lagervorräte Saudi-Arabiens werden auf etwa 188 Millionen Barrel Rohöl und 97 Millionen Fass an Produkten geschätzt, sodass das Königreich seine Lieferverpflichtungen noch rund zwei bis drei Monate aufrecht erhalten können müsste.
Unabhängig von der Versorgungslage, bleibt natürlich das Risiko eines möglichen Krieges ein großer Belastungsfaktor, der derzeit nur wenig Spielraum für fallende Ölpreise lässt. Die USA ist derzeit weiterhin auf Beweissuche. US-Präsident Donald Trump hat dabei nochmals betont, dass er keinen Krieg mit dem Iran wolle. Er beabsichtige keine Vergeltungsaktion, bevor der "definitive Beweis" vorliege, dass Teheran hinter den Angriffen stecke.
Natürlich gab es gestern auch noch andere, den Ölmarkt betreffend Themen, die aber verständlicherweise in den Hintergrund gedrängt wurden. So ging die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche zum vierten Mal in Folge zurück, womit derzeit nur noch 733 Einheiten produktiv sind. Seit Jahresbeginn ist dies ein Rückgang von 16,4 Prozent.

Am Devisenmarkt trat gestern im Laufe des Tages das ein, was wir gestern an dieser Stelle schon erwartet hatten. Der US-Dollar war als vermeintlich "sicherer Hafen" gefragt und so verlor der Euro im Vergleich zum Greenback deutlich an Wert und fiel zeitweise sogar unter die 1,10-Dollar-Marke zurück. Erschwerend kam hinzu, dass sich im Brexit-Streit zwischen Großbritannien und der EU nach wie vor keine Lösung abzeichnet.

Erneut also keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise auch heute wieder mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von ein bis zwei Cent pro Liter erwarten. Natürlich bleibt die Schwankungsbreite weiterhin sehr hoch und der weitere Verlauf wird im Wesentlichen von zwei Fragen abhängen. Wann kann Saudi-Arabien wieder im vollen Umfang produzieren und bleibt die politische Lage im Nahen Osten halbwegs stabil?
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)