Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise trotz US-Bestandsabbau wenig verändert
(11.09.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten waren auch gestern wieder großen Schwankungen unterworfen, zeigen sich im Tagesvergleich aber dann doch kaum verändert. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen stabil bis leicht höher in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,75 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut relativ gut behaupten und wird heute Morgen etwas höher zu Kursen um 1,1050 US-Dollar gehandelt.
Nach einem relativ verhaltenen Start in den asiatisch und europäisch geprägten Handel, nahmen am Ölmarkt ab den Mittagsstunden erneut die "Bullen" das Zepter in die Hand und die Rohölpreise legten bis ziemlich genau 18 Uhr um rund einen Dollar pro Barrel zu. Haupttreiber waren zu diesem Zeitpunkt die Erwartung weiter gefallener US-Ölbestände und die Erklärung des nigerianischen Ölministers Sylva, die Vorgaben der OPEC künftig besser einhalten zu wollen.
Dann gab es allerdings einen politischen Paukenschlag, denn US-Präsident Doald Trump hat durchaus überraschend seinen als Hardliner bekannten Sicherheitsberater John Bolton gefeuert. Spontan knickten die Ölpreise ein, denn die Marktteilnehmer sehen nun wohl deutlich bessere Chancen, dass sich in der US-Außenpolitik wieder stärker die Diplomatie durchsetzen kann und es somit vielleicht auch schon bald Verhandlungen mit dem Iran geben könnte.
Zudem veröffentlichte die Energy Information Administration (EIA) ihren Monatsreport, der eindeutig bearish, also preisdrückend ausgefallen ist. Im Vergleich zum Vormonat wurde die Prognose zum weltweiten Ölverbrauch erneut zurückgenommen, während auf der anderen Seite eine etwas höhere globale Förderung erwartet wird. Entsprechend wurden auch die Preisprognosen deutlich im Schnitt um rund drei Dollar pro Barrel nach unten korrigiert.
Nach Börsenschluss vermeldete dann das American Petroleum Institute (API) ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten. Mit einem deutlichen Rückgang von rund elf Millionen Barrel fiel das Minus noch deutlich stärker als, als dies von den Analysten im Vorfeld erwartet wurde. Entsprechend konnten sich die Futures nach Börsenschluss stabilisieren und heute Morgen bislang wieder leichte Gewinne verbuchen.
Am Devisenmarkt gab es im Gegensatz zum Ölmarkt wieder einen recht ruhigen Handel, bei dem sich der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar recht stabil entwickeln konnte. Die Marktteilnehmer warten auf die morgige Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und spekulieren auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik. Wie diese aber konkret aussehen wird, ist derzeit noch unklar und so ist morgen durchaus mit stärkeren Kursschwankungen zu rechnen.
Unterm Strich also recht stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute kaum verändert bis leicht steigend in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Miniplus von 0,1 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sich dies im Laufe des Handels noch ändern wird, denn es stehen auch heute wieder wichtige Ereignisse auf der Agenda, unter anderem die DOE-Ölbestandsdaten, die gegen 16.30 Uhr bekanntgegeben werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)