Heizöl-Markt aktuell: Volatilität bleibt hoch - Heizölpreise starten mit Aufschlägen in neue Handelswoche
(09.09.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten waren auch am Freitag kräftigen Schwankungen unterworfen und gingen schlussendlich mit einem deutlichen Plus aus dem Handel. Da es zusätzlich auch noch leichte Währungsverluste gab, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls mit teils kräftigen Aufschlägen in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,10 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar leichte Verluste hinnehmen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1025 US-Dollar gehandelt.
Bereits am Donnerstag legten die Rohölpreise eine Berg- und Talfahrt hin, die sich auch am Freitag fortsetzte. Zunächst starteten die Notierungen, nach den bullsih, also preistreibend zu wertenden DOE-Ölbestandsdaten noch recht stabil in den asiatisch und europäisch geprägten Handel. Dabei gab es schwache Zahlen aus der deutschen Wirtschaft, wo die Industrieproduktion per Juli um 0,6 Prozent zurückgegangen ist. Erwartet wurde ein leichtes Plus von 0,4 Prozent.
Auch die Senkung der saudischen Rohölpreise für Oktober-Lieferungen wirkte preisdrückend, sodass es ziemlich genau um 12 Uhr Mittags zu einem kurzen aber kräftigen Preisrutsch von über einen US-Dollar pro Barrel kam, der aber wohl überwiegend technisch bedingt war. Als sich die Widerstände als stabil erwiesen, konnten sich die Notierungen in den Nachmittagsstunden erholen und dann zum Abend hin die zuvor erlittenen Verluste wieder mehr als wettmachen und sogar mit leichten Gewinnen, auf dem höchsten Niveau seit über einen Monat, aus dem Handel gehen.
Auch heute Morgen zeigen sich die Ölpreise eher von der festen Seite, was sicherlich auch an der Entwicklung der aktiven US-Bohranlagen liegt. Wie das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes am Freitagabend vermeldet hat, gab es in der Vorwoche den dritten Rückgang in Folge so dass aktuell nur noch 738 Produktionsanlagen in Betrieb sind. Dies ist der niedrigste Stand seit Dezember 2017 und lässt erwarten, dass auch die Ölförderung mit einer Verzögerung von sechs bis neuen Monaten entsprechend auf diese Veränderungen reagieren wird.
Am Devisenmarkt sind die Augen der Händler in dieser Woche auf die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet, die sich am Donnerstag zu einer turnusmäßigen Sitzung treffen wird. Am Freitag konnte der US-Dollar im Vergleich zum Euro leichte Gewinne erzielen, obwohl die Zahl der neue geschaffenen Jobs ausserhalb der Landwirtschaft per August nur bei 130.000 statt wie erwartet 160.000 lag. Zuversichtlich stimmten aber Kommentare von US-Notenbankchef Jerome Powell, der die US-Wirtschaft trotz der derzeitigen Risiken immer noch in einem guten Zustand sieht.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute leider mit weiteren Aufschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten, womit der höchste Stand seit Ende Juli erreicht wäre. In der mittelfristigen Betrachtung ist der Seitwärtstrend aber noch voll intakt und das Preisniveau durchaus attraktiv. Die Nachfrage bleibt dem entsprechend auf einem recht hohen Niveau und so werden wohl die Lieferzeiten, die derzeit vielerorts bei rund vier bis sechs Wochen liegen, auch in absehbarer Zeit nicht kürzer werden. Es sollte also unbedingt vorausschauend bestellt werden, um teuere Eilzuschläge zu vermeiden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)