Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit Berg- und Talfahrt - Heizölpreise starten wenig verändert
(06.09.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern eine regelrechte Berg- und Talfahrt hingelegt, sich letztendlich im Tagesvergleich aber kaum verändert gezeigt. Gleiches gilt für den Euro am Devisenmarkt, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande heute ebenfalls weitgehend stabil in den letzten Handelstag der Woche starten werden.
Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 60,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,25 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1045 US-Dollar gehandelt.
Nach dem fulminanten Anstieg vom Mittwochnachmittag bzw. -abend konsolidierten die Rohölpreise gestern zum Start in den europäisch geprägten Handel. Dabei gab es schwache Konjunkturdaten aus Deutschland, wo die Arbeitsaufträge der Industrie per Juli um 2,7 Prozent zurückgingen. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Minus von 1,5 Prozent gerechnet.
Die Notierungen nahmen dann ab den Mittagsstunden aber wieder an Fahrt auf, zunächst gestützt von sehr guten Arbeitsmarktdaten aus den USA. Hier stieg der Zahl der neu geschaffenen Stellen per August überraschend deutlich um 195.000 an, während die Prognosen lediglich 148.000 neue Jobs erwarten ließen. Auch der ISM Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor konnte die Analysenschätzung mit 56,4 Punkten deutlich übertreffen und die US-Werksaufträge legten per Juli um 1,4 Prozent zudem stärker zu als erwartet.
Die guten Konjunkturdaten nahm den Börsianern zumindest vorübergehend etwas die Sorge, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession hineinsteuern könnte und so legten die Öl-Futures weiter zu.
Als dann gegen 16.30 Uhr die neuesten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) veröffentlicht wurden, ging es zunächst noch weiter nach oben, was nicht verwunderlich war, denn hier gab es in Summe einen kräftigen und unerwarteten Rückgang von knapp 10 Millionen Fass.
Doch anscheinend hatten die Bullen bis zu diesem Zeitpunkt ihr Pulver bereits zu Großteil verschossen und in den frühen Abendstunden setzten dann massive Gewinnmitnahmen ein, sodass die Ölpreise schlussendlich nur noch mit einem leichten Plus aus dem Handel gingen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro auch gestern zunächst weiter zulegen und erstaunlicherweise nach Veröffentlichung der sehr guten US-Konjunkturdaten kurzzeitig sogar noch weiter an Boden gewinnen. Erst am späten Nachmittag kam es dann aber auch zu Gewinnmitnahmen und der US-Dollar konnte den verlorenen Boden wieder weitgehend wettmachen.
Trotz dieser zwischenzeitlich sehr heftigen Kursausschläge, gibt es heute also insgesamt recht stabile Vorgaben für den heimischen Markt, wo die Heizölpreise mit ganz leichten Aufschlägen in den Tag starten werden. Dies lassen zumindest aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht erwarten. Trotz des Anstieges der letzten Tage, setzen die Notierungen ihren mittelfristigen Seitwärtstrend bislang weiter fort und befinden sich auch nach wie vor auf eine durchaus attraktiven Niveau. Die Ölheizer sehen dies auch so und bestellen rege für die in diesen Tagen beginnende Heizperiode. Wohl auch, weil sich herumgesprochen hat, dass die Lieferzeit vielerorts derzeit mehrere Wochen beträgt.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)