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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise rutschen ab - Heizölpreise geben leicht nach!
 
(02.09.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitagnachmittag plötzlich deutliche Kursverluste hinnehmen müssen und können sich heute Morgen davon nur leicht erholen. Da der Euro im Vergleich zum US-Dollar aber ebenfalls nachgab, werden die Heizöl-Notierungen heute nur mit leichten bis moderaten Abschlägen in den heutigen Handelstag starten.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 59,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 55,15 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Mai 2017 zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0985 US-Dollar gehandelt.

Jetzt ist es soweit. Ab dem heutigen Tag treten die neuen Zölle im Handelsverkehr zwischen den USA und China in Kraft. Zwar war dies seit längerem bekannt, insgeheim hofften die Marktteilnehmer aber wohl noch bis zuletzt, dass es doch noch eine Einigung in letzter Minute geben könnte, oder es rückte aber einfach nochmals stärker ins Bewusstsein. Nur so ist der plötzliche Kursrutsch vom Freitagnachmittag zu erklären.
Die deutlich gefallenen US-Ölbestände, die Gefahr durch Hurrikan "Dorian" und die Aussage von US-Präsident Donald Trump, dass die Gespräche bzw. Verhandlungen mit China unmittelbar vor Wiederaufnahme stünden, hatten die Rohölpreise bis zu diesem Zeitpunkt noch gestützt.
Sicherlich spielten auch technische Faktoren und der Frontmonatswechsel eine Rolle, die die Gewinnmitnahmen noch beschleunigten, sodass die Notierungen binnen weniger Minuten um über einen Dollar pro Barrel zurückfielen.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen gemischt aus. Positiv konnte der Chicagoer Einkaufsmanagerindex überraschen, der per August von 44,4 auf 50,4 Punkte angestiegen ist. Die Erwartung lag hier bei 47 Zählern. Dafür enttäuschte der Konjunkturerwartungsindex der Universität Michigan, der nur 89,8 statt wie prognostiziert 92,1 Punkte erreichte. Im Vormonat lag der Wert noch bei 98,4 Punkten.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist währenddessen weiter deutlich zurückgegangen. Wie das Öl-Dienstleistungsunternehmen Baker Hughes am Freitagabend vermeldete, sind derzeit nur noch 742 Anlagen in Betrieb, was im Vergleich zur Vorwoche ein deutliches Minus von 12 Einheiten bedeutet. Somit hat sich der Abwärtstrend zuletzt weiter beschleunigt und es wurde der niedrigste Wert seit Januar 2018 erreicht, was darauf schließen lässt, dass sich die Wachstum der US-Schieferölproduktion auf Sicht von einigen Monaten verlangsamen wird.

Auch am Devisenmarkt gab es am Freitag beinahe zeitgleich einen deutlichen Kursrutsch für den Euro im Vergleich zum US-Dollar. Unsere Gemeinschaftswährung fiel dabei erstmals seit Mai 2017 wieder unter die psychologisch zweifelsohne sehr wichtige 1,10-Dollar-Marke zurück. Begründet wurde der Rückgang mit den neuen Unsicherheiten bei der Regierungsbildung in Italien. Die Fünf-Sterne-Bewegung hat dabei zahlreiche Forderungen aufgestellt und bei Nichterfüllung mit Neuwahlen gedroht.

Aufgrund der Währungsverluste wird der Rückgang der internationalen Ölpreise heute nur zum Teil am heimischen Heizöl-Markt ankommen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein moderates Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Es geht ein Sommer mit beispiellos hoher Nachfrage zu Ende. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Bestellungen um deutlich mehr als das Doppelte an, sodass der Handel mit relativ langen Lieferzeiten in das Herbstgeschäft geht. Dies gilt es zu berücksichtigen, um Eilzuschläge nach Möglichkeit zu vermeiden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)