Heizöl-Markt aktuell: Rezessionsängste drücken auf Öl- und Heizölpreise
(15.08.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im Laufe des gestrigen Tages wieder nachgeben, nachdem erneut sehr schwache Konjunkturdaten neue Rezessionsängste schüren. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande, trotz eines schwächeren Eurokurses, mit schönen Abschlägen in den Handel starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 59 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 55 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar nochmals leichte Verluste hinnehmen und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1150 US-Dollar gehandelt.
Die Euphorie, die an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten aufgrund der Verschiebung bzw. Aussetzung von US-Zöllen auf einige chinesische Waren die Kurse am Dienstagabend deutlich nach oben getrieben hatte, war gestern schnell wieder verfolgen.
Nachdem bereits am frühen Morgen aus China eine deutlich unter den Erwartungen liegende Industrieproduktion und schwache Einzelhandelsumsätze vermeldet worden waren, deutet auch die deutsche Konjunkturentwicklung mehr und mehr auf eine Rezession hin. Im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt hier im zweiten Quartal um 0,1 Prozent. Zudem ging die EU Industrieproduktion per Juni auf Jahressicht um 2,6 Prozent zurück, sodass sich ingesamt ein recht düsteres Bild zeichnete und in Folge an den Märkten Aktien und Rohstoffe verkauft wurden.
Die Rohölpreise fielen am Nachmittag um rund zwei US-Dollar pro Barrel zurück, bis gegen 16.30 Uhr die Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) vermeldet wurden. Diese brachten in Summe im Vergleich zur Vorwoche einen überraschenden Rückgang von 1,7 Millionen Barrel hervor, was den Abwärtstrend stoppte, denn die Börsianer hatten nach den API-Zahlen vom Vortag doch eher mit einem deutlichen Aufbau gerechnet.
Am späten Abend konnten die Ölpreise dann wieder etwas zulegen und heute morgen starten die Futures seitwärts in den asiatisch und europäisch geprägten Handel.
Am Devisenmarkt fiel der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück. Der "Greenback" gilt nach wie vor als Krisenwährung und profitiert in unsicheren Zeiten wie diesen. Zudem wird unsere Gemeinschaftswährung nach wie vor von der Regierungskrise in Italien und dem anstehenden Brexit belastet.
Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise in Deutschland heute, dort wo gehandelt wird, mit schönen Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Selten war es so schwer, den weiteren Verlauf der Ölpreise zu prognostizieren, denn die Unsicherheit an den Märkten ist groß wie lange nicht und neue Nachrichten werden sofort mit großen Preisbewegungen quittiert. Das Thema Iran sollte dabei auch nicht ganz vergessen werden, auch wenn sich die Lage im Nahen Osten in letzter Zeit scheinbar beruhigt hat.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)