(26.07.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern vorübergehend deutliche Gewinne verbuchen können, sind schlussendlich aber kaum verändert aus dem Handel gegangen. In Folge werden heute auch die Heizöl-Notierungen hierzulande wenig verändert, bestenfalls leicht nachgebend starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,20 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1150 US-Dollar gehandelt.
Die Nachrichtenlage am Ölmarkt blieb gestern recht dünn und auch die Umsätze lagen deutlich unter Durchschnitt.
Nachdem es mit den Futures am Mittwoch im späten Handel noch nach unten gegangen war, konnten sich die Rohölpreise im Laufe des Tages erholen und bis zum Nachmittag sogar deutliche Gewinne verbuchen, die schlussendlich aber dann doch nicht gehalten werden konnten.
Stützende Faktoren sind nach wie vor die angespannte politische Lage im Nahen Osten und der Bürgerkrieg in Libyen, eher auf die Preise drücken das zurückgehende Nachfragewachstum und die nach wie vor sehr hohe Produktion der US-Schieferölindustrie. Die Verhandlungen im Wirtschaftskonflikt der USA mit China könnten die Ölpreise, je nach Verlauf, durchaus in die eine oder andere Richtung treiben und sind daher wohl eher neutral zu betrachten.Neue Konjunkturdaten kamen gestern am Vormittag aus Deutschland, wo der Ifo-Geschäftsklimaindex per Juli auf nur noch 95,7 Punkte zurückgefallen ist. Die Erwartung lag hier bei 97,1 nach 97,5 Zählern im Vormonat.
Aus den USA kamen hingegen recht gute Indikationen. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sind in dieser Woche von 216.000 auf 206.000 zurückgegangen und auch die Zahl der weitergeführten Anträge ist gefallen. Die wichtigen und viel beachteten US-Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter konnten per Juni um 2 Prozent zulegen, während die Analysten im Vorfeld lediglich mit einem Plus von 0,8 Prozent gerechnet hatten.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas an Boden gewinnen, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen zwar unverändert belassen hat, Präsident Mario Draghi aber die lockere Geldpolitik angesichts des Handelskonfliktes aber beibehalten bzw. sogar noch ausweiten will. Die Gefahr einer Rezession für die Eurozone sei aber "relativ gering", was unserer Gemeinschaftswährung, nach einer kurzen Schwächephase, gestern wieder Halt gab.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben ohne große Veränderung in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht eventuell sogar ein leichtes Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erhoffen. Insgesamt setzt sich der Seitwärtstrend der letzten Wochen und Monate auf einem allgemein recht attraktiven Niveau fort. Die Nachfrage hat in den letzten Tagen nachgelassen, sodass auch die Lieferzeiten langsam wieder kürzer werden sollten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)