Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise kaum verändert - Heizöl-Nachfrage weiter sehr hoch!
(23.07.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich im gestrigen Handelsverlauf nur wenig verändert gezeigt und liefern somit stabile Vorgaben für unseren Inlandsmarkt. Obwohl der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter zur Schwäche neigt, könnten die Heizöl-Notierungen hierzulande heute eventuell sogar etwas leichter in den Tag starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,20 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar nochmals ein wenig zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1190 US-Dollar gehandelt.
So wie es in der vergangenen Woche scheinbar nur noch preisdrückende Meldungen gegeben hatte, starteten die Rohölpreise gestern mit nahezu ausschließlich preistreibenden Meldungen in die neue Handelswoche.
Ein erneuter Zwischenfall in der Meerenge von Hormus, wo ein britischer Tanker von den iranischen Revolutionsgarden immer noch festgehalten wird, ein Sabotageakt in Libyen, der die dortige Ölproduktion vorübergehend um knapp 300.000 Barrel pro Tag gedrosselt hat und ein weiterer Rückgang bei den aktiven Bohranlagen in den USA, sorgten für steigende Kurse.
Nun scheint sich die Lage aber wieder beruhigt zu haben und gestern gab es auch wieder positivere Meldungen. Die Förderung im libyschen Sharara-Ölfeld konnte wieder auf 150.000 Barrel pro Tag hochgefahren werden und die gute Versorgungslage spiegelt sich mittlerweile auch im Futures-Markt nieder, wo die Preisaufschläge für Öllieferungen der Zukunft deutlich zurückgegangen sind.
Anscheinend schätzt man auch die politische Lage im Nahen Osten generell gar nicht so kritisch ein. Zumindest bleibt der Risikoaufschlag in der historischen Betrachtung bislang relativ gering.
Neben der Entwicklung der Lage am Persischen Golf, dürfte das Hauptaugenmerk der Marktteilnehmer in den kommenden beiden Tagen auf die Entwicklung der US-Ölbestände gerichtet sein. Heute Abend nach Börsenschluss vermeldet das American Petroleum Institute (API) ihre Version, bevor am Mittwochnachmittag das Department of Energy (DOE) berichtet. Zuletzt waren die Vorräte wieder angestiegen, nachdem es zuvor deutlich nach unten ging.
Auch am Devisenmarkt gab es gestern kaum neue Markt bewegende Meldungen und so dümpelte der Euro im Vergleich zum US-Dollar mehr oder weniger vor sich hin. Heute Morgen geht es mit unserer Gemeinschaftswährung leider wieder etwas nach unten, estmals seit Wochen wieder unter der 1,12-Dollar-Marke. Im Vorfeld der am Donnerstag stattfinden EZB-Sitzung sollte es aber zu keinen größeren Kurssprüngen kommen. In der nächsten Woche wird es dann nochmals spannend, wenn sich die US-Notenbank trifft. Allgemein wird damit gerechnet, dass es hier die erste Zinssenkung nach über zehn Jahren geben könnte.
Die Vorgaben für den heimischen Ölmarkt sind heute also recht stabil und so werden die Heizöl-Notierungen nur mit sehr geringen Veränderungen in den Tag starten. Aktuelle Preisberechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Minus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten, erste Preistendenzen deuten eher auf stabile bis leicht festere Kurse hin. Alles in allem bleibt das Preisniveau durchaus attraktiv in Nähe der bisherigen Jahrestiefstände. Ein Sommerloch, so wie es um diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich ist, scheint es in diesem Jahr aber wohl nicht zu geben. Die Zahl der Bestellungen erreichte gestern wieder ein Niveau, was eher in nachfragestarken Wintertagen zu verzeichnen ist. Entsprechend liegen auch die Lieferzeiten vielerorts mittlerweile bei vier bis sechs Wochen! Gut dass es nicht kalt ist!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)