(16.07.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starteten gestern zunächst mit Gewinnen, konnten diese aber nicht halten und gingen schlussendlich auf Tagestiefstand aus dem Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute ebenfalls mit leichten Abschlägen erwartet.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 59,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1260 US-Dollar gehandelt.
Gestern gab es einen weitgehend impulslosen Handel, der Ölmarkt ist wieder auf der Suche nach einer neuen Richtung!
Das Risiko, dass die Ölinfrastrukur im Golf von Mexiko durch Hurrikan "Barry" Schaden nehmen könnte, wurde gestern im Laufe des Tages weiter ausgepreist, während die relativ guten Konjunkturdaten aus China die Rohölpreise stützten. Letztendlich setzten sich dann aber doch die "Bären" durch, was wohl auch daran liegt, dass es neue Bemühungen gibt, die Lage im Nahen Osten nicht eskalieren zu lassen.
Der britische Außenminister Jeremy Hunt und Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo haben dem Iran zugesichert, den festgehaltenen Öltanker wieder freizugeben, falls garantiert werde, dass dieser kein Öl nach Syrien liefern wird. Außerdem soll es zusätzlich Bestrebungen seitens Großbritanniens geben, die Atomgespräche mit dem Iran wieder aufzunehmen.Ansonsten warten die Marktteilnehmer auf eine neue Runde der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten, die ja zuletzt deutlich zurückgegangen sind, aber derzeit immer noch auf einem sehr hohen Niveau liegen.
Die zuletzt überwiegend bearish, also preisdrückend ausgefallenen Monatsreports von US-Energieministerium, der OPEC und der Internationalen Energieagentur veranlassen nun einige Analysten, ihre Ölpreis-Prognose zurückzunehmen. Es wird allgemein erwartet, dass das Plus der Ölproduktion in den Nicht-OPEC-Ländern, allen voran in den USA, stärker sein wird, als das globale Nachfragewachstum. Die meisten Marktexperten bezweifeln, dass das Förderabkommen der OPEC in der jetzigen Form ausreichen wird, um eine Überversorgung zu verhindern.
Am Devisenmarkt gab es gestern wieder einen recht ruhigen Handel bei nur sehr geringen Ausschlägen im Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und dem US-Dollar. Dies könnten sich heute ändern, denn es stehen einige wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda und auch die Abstimmung des EU-Parlaments über die Kandidatin für den Posten der EU-Kommissarin könnten Einfluss auf den Kursverlauf unserer Gemeinschaftswährung haben. Sollte Ursula von der Leyen nicht gewählt werden, könnte sich die politische Krise der EU weiter verschärfen.
Dank der leicht gefallenen internationalen Ölpreise, werden die Heizöl-Notierungen wohl auch heute wieder etwas nach unten tendieren. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von knapp einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Abschläge der letzten Tage haben die Notierungen deutlich unter den Durchschnittspreis der letzten drei Monate fallen lassen und nun nehmen die Heizölpreise wieder Kurs auf die bisherigen Jahrestiefstände von Anfang Juni.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)