Heizöl-Markt aktuell: Hurrikan schwächer als erwartet - Ölpreise geben nach!
(15.07.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starten heute morgen mit Abschlägen in die neue Handelswoche, nachdem Hurrikan "Barry" im Golf von Mexiko keine größeren Schäden angerichtet hat. Aller Voraussicht nach werden in Folge erfreulicherweise auch die Heizöl-Notierungen hierzulande heute etwas nachgeben.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 60 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar auch zum Wochenstart kaum verändert und wird nach wie vor zu Kursen um 1,1270 US-Dollar gehandelt.
Am Freitag gingen die Rohölpreise zunächst mit weiteren Aufschlägen in den europäisch geprägten Handel. Die Spannungen im Nahen Osten, die deutlichen neuerlichen Rückgänge bei den US-Ölvorräten und die Bedrohung der Ölanlagen im Golf von Mexiko durch Hurrikan "Barry", riefen die Bullen auf den Plan.
Dann wurde aber der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) veröffentlicht, der wie schon die Reports von EIA und OPEC, preisdrückend ausgefallen ist. In Paris sieht man derzeit keine knappe Marktlage, auch wenn die Nachfrage im zweiten Halbjahr deutlich steigend gesehen wird. Vor allem die deutliche Zunahme der Ölbestände in den OECD-Ländern war aber so nicht erwartet worden und anders als im letzten Bericht, rechnet die IEA auch im zweiten Quartal mit einem deutlichen Angebotsüberhang.
Die Ölpreise reagieren mit leichten Verlusten und tendierten dann den Rest des Tages seitwärts.
Heute Morgen geht es mit den Öl-Futures, wie eingangs bereits erwähnt, abwärts, nachdem Hurrikan "Barry" nicht die zerstörerische Wirkung entfacht hat, wie dies vorübergehend zu befürchten war. Mittlerweile haben die Ölgesellschaften bereits damit begonnen, die Anlagen wieder in Betrieb zu nehmen.
Die heute Morgen vermeldeten Konjunkturdaten aus China wirken sich bislang nicht auf das Geschehen am Ölmarkt aus. Per Juni stiegen hier die Industrieproduktion um 6,3 Prozent und die Einzelhandelsumsätze um 9,8 Prozent. Beide Werte lagen deutlich über der Erwartung von 5,2 bzw. 8,5 Prozent. Allerdings ist das Wachstum des Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vormonat von 6,4 auf 6,2 Prozent zurückgefallen. Dies ist der schwächste Anstieg seit über 25 Jahren.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ging nach neuesten Zahlen von Baker Hughes in der vergangen Woche um vier, auf nunmehr 784 Einheiten zurück.
Am Devisenmarkt bleiben die Kursausschläge weiterhin sehr gering und auch heute Morgen tut sich hier nicht viel. Der Euro steht im Vergleich zum US-Dollar genau da, wo er auch am Freitagmorgen notiert hatte, obwohl die EU-Industrieproduktion per Mai mit einem Rückgang von 0,5 Prozent deutlich besser ausfiel als erwartet.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Derzeit bewegen sich die Notierungen in etwa auf dem Durchschnittswert der letzten drei Monate und deutlich unter dem Mittel der letzten zwölf Monate. Entsprechend rege zeigt sich weiterhin die Nachfrage. In der ersten Juli-Hälfte wurde bereits mehr bestellt, als im ganzen Vorjahresmonat.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)