Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen massiv an - Heizölpreise folgen!
(01.07.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten ziehen zum Start in die neue Handelswoche massiv an, nachdem sich die USA und China am Wochenende darauf verständigt haben, zumindest vorerst keine neuen Zölle zu erheben und sich zudem andeutet, dass das OPEC-Förderabkommen in der jetzigen Form verlängert wird. Die Heizöl-Notierungen starten in Folge ebenfalls mit deutlichen Aufschlägen.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 60 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1330 US-Dollar gehandelt.
Am vergangenen Wochenende gab es mit dem G20-Gipfel ein richtungsweisendes Ereignis, das sich auch auf den Ölmarkt auswirkt, denn am Rande kam es auch zum mit Spannung erwarteten Treffen zwischen US-Präsident Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi. Dabei verständigte man sich darauf, zumindest vorerst gegenseitig keine weiteren Zölle zu erheben und die Verhandlungen im Handelsstreit wieder aufzunehmen. Auch die Blockade der Geschäfte mit den chinesischen Konzern Huawei wurde vom Trump aufgehoben.
Auch wenn ein Abkommen nach wie vor nicht unter Dach und Fach ist, ist diese Übereinkunft ein Minimalkonsens, der die Börsianer zuversichtlich stimmt und die Rohölpreise heute Morgen deutlich anziehen lässt.
Es gibt aber auch noch einen zweiten wichtigen Grund, der die Notierungen nach oben treibt. Nach neuesten Erkenntnissen soll es wohl auch eine Einigung bezüglich des Förderabkommens beim heute beginnenden OPEC-Meeting in Wien geben. Zumindest haben sich Russland und Saudi-Arabien, ebenfalls am Rande des G20-Treffens, darauf verständigt, die derzeitigen Produktionsmengen nicht nur bis zum Jahresende, sondern sogar bis zum Ende des ersten Quartals nächsten Jahres einzuhalten. Die Zustimmung der anderen am Förderabkommen beteiligten Länder dürfte heute und morgen nun nur noch eine Formsache sein.
Am Freitag gab es am Ölmarkt bei den auslaufenden August-Kontrakten im späten Handel noch einen deutlichen Rücksetzer, der durch den bearish zu wertenden Produktionsbericht der Energy Information Administration (EIA) ausgelöst wurde, aber keine nachhaltige Wirkung entfachen konnte.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche um vier auf nunmehr 793 Einheiten angestiegen. Auch das ist in diesen Tagen sicherlich nur eine Randnotiz.
Am Devisenmarkt geht es mit dem Euro im Vergleich zum US-Dollar heute Morgen nach unten, was im Wesentlichen zwei Gründe haben dürfte. Zum einen stützt der "Waffenstillstand" zwischen den USA und China den US-Dollar, zum anderen konnten sich die EU-Regierungschefs am Rande des G20-Gipfels nicht auf einen Nachfolger für Jean-Claude Juncker als EU-Kommissionspräsidenten einigen, was wiederum unsere Gemeinschaftswährung belastet.
Alles andere als gute Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise zum Wochenstart leider kräftig anziehen. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Somit stehen die Notierungen derzeit auf dem höchsten Stand seit rund vier Wochen. Kein Wunder, dass sich die Ölkäufer derzeit zurückhalten, die sich bereits im zweiten Quartal in ungewöhnlich hoher Anzahl eingedeckt haben und bei den derzeitigen Temperaturen verständlicherweise nicht unbedingt ans Heizen denken.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)