Heizöl-Markt aktuell: US-Ölbestände massiv gefallen - Öl- und Heizölpreise tendieren weiter nach oben!
(27.06.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern wieder deutliche Gewinne verbuchen können, nachdem auch das Department of Energy von einem kräftigen Abbau der US-Ölbestände berichtet hatte. Zu Handelsschluss gab es aber dann Gewinnmitnahmen, sodass das Plus bei den Heizöl-Notierungen heute eher gering ausfallen wird.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,25 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 59,15 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird derzeit nach wie vor zu Kursen um 1,1360 US-Dollar gehandelt.
Mit den neuen verbalen Attacken zwischen den USA und Iran, sowie den vom American Petroleum Institute (AP) vermeldetet, deutlichen Rückgang der US-Ölbestände, blieb die Stimmung an den Ölbörsen auch gestern zum Start eher bullish, also preistreibend.
Aufgrund der deutlichen Gewinne der letzten Tage, neigten die Händler aber bereits im Vorfeld zu den Vorratsdaten des Department of Energy (DOE) zu Gewinnmitnahmen, zumal die wenigen, gestern veröffentlichten Konjunkturdaten erneut sehr schwach ausfielen. In Deutschland hat sich das Konsumklima weiter verschlechtert, was der GfK-Index per Juli mit einem Rückgang von 10,1 auf 9,8 Punkten aufzeigte. In den USA gingen die Aufträge langlebiger Wirtschaftsgüter per Mai um 1,3 Prozent zurück.
Die dann wie üblich um 16.30 Uhr über die Ticker rollenden DOE-Zahlen hatten es dann aber in sich. Mit einem Rückgang von in Summe sage und schreibe 16,2 Millionen Barrel wurde die API-Daten nochmals bei weitem übertroffen. Zudem ging die US-Ölproduktion in dieser Woche um 0,1 auf 12,1 Millionen Barrel zurück.
In erster Reaktion zogen die Rohölpreise dann auch deutlich an, doch schon wenig später setzten erste Gewinnmitnahmen ein, zumal sich US-Präsident Trump eher skeptisch zu den anstehenden Verhandlungen mit China zeigte und auch sonst wieder zu einem verbalen Rundumschlag ausholte, bei dem fast jeder sein Fett wegbekam. Deutschland für die Rohstoffimporte aus Russland und den geringen Verteidigungsetat, EU-Wettbewerbskommissarin Vestager, die zu Unrecht die US-Technologiekonzerne verklage und natürlich sein spezieller Freund Notenbankchef Powell, dem Trump Unfähigkeit und Versagen in der Zinspolitik vorwirft und diesen am liebsten entlassen würde.
Dieser hatte gestern mit seiner Aussage, dass derzeit eher keine großen Zinsschritte um 0,5 Prozentpunkte zu erwarten sind, erneut den Zorn des US-Präsident auf sich gezogen und Powell bezichtigte, einen "schlechten Job" zu machen. Der Euro konnte sich im Vergleich zum US-Dollar daher gestern relativ gut behaupten, neigt heute Morgen aber wieder leicht zur Schwäche.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute weiter leicht nach oben tendieren, dabei vermutlich aber keine großen Sprünge machen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Das Interesse am Heizölkauf ist nach wie vor relativ hoch, jedoch lässt die derzeitige Kaufzurückhaltung vermuten, dass die meisten Verbraucher in den nächsten Wochen eher zurückgehende Notierungen erwarten. Die Chancen stehen dabei gar nicht so schlecht, die Risiken sind aber ebenfalls nicht außer Acht zu lassen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)