(26.06.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im späten Handel deutliche Gewinne erzielen können, nachdem sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran wohl weiter verschärft und die US-Ölbestände laut API deutlich zurückgegangen sind. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen mit kräftigen Aufschlägen in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 66 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde genau 59 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird derzeit zu Kursen um 1,1360 US-Dollar gehandelt.
Das Säbelrasseln zwischen den USA und dem Iran geht weiter und verunsichert unter anderem den Ölmarkt. Nachdem der iranischen Präsident Ruhani die neuen US-Sanktionen, die unter anderem auch gegen den geistigen Führer Ajatollah Ali Khameinei gerichtet sind, als "empörend und idiotisch" und das Weiße Haus als "geistig zurückgeblieben" bezeichnete, blieb die Reaktion von US-Präsident Trump natürlich nicht lange aus. In einem Tweet drohte er Teheran, er werde das Land auslöschen, sollte es "irgendetwas Amerikanisches" angreifen.
Daraufhin zogen die Rohölpreise, sich am Nachmittag ohnehin wieder etwas fester zeigten, weiter an.
Einen weiteren deutlichen Schub nach oben machten die Futures dann nach der Bekanntgabe der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten durch das American Petroleum Institute (API). Hier gab es einen unerwartet deutlichen Rückgang von in Summe 10,5 Millionen Barrel. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Minus von 2,5 Millionen Fass gerechnet. Entsprechend geht es mit dem Ölkomplex auch heute morgen bislang weiter nach oben. Sollte das staatliche Department of Energy (DOE) die Zahlen heute am Nachmittag bestätigen, wprde ein bislang eher preisdrückender Faktor zumindest vorübergehend wegfallen.Ansonsten gab es gestern durchweg schwache Konjunkturdaten aus den USA, die erwarten lassen, dass die größte Volkswirtschaft der Welt wohl auch (bald) unter der Sanktionspolitik ihres Präsidenten leidet. Der Richmond Fed Herstellungsindex lag per Juni nur bei 3 statt wie erwartet 5 Punkten und das US-Verbrauchervertrauen fiel von 131,1 auf 121,5 Zähler zurück. Die Verkäufe neuer Häuser gingen per Mai von 679.000 auf 626.000 Einheiten zurück.
Davon konnte der Euro am Devisenmarkt nicht profitieren. Im Gegenteil, unsere Gemeinschaftswährung fiel im Vergleich zum US-Dollar leider wieder zurück. Zum einen ist dies wohl Gewinnmitnahmen zuzuschreiben, zum anderen gibt es Stimmen aus den Reihen der US-Notenbank, die eine Zinssenkungen um 0,25 Prozent erwarten lassen. Die Marktteilnehmer rechneten zum Teil wohl mit einem großen Schritt um 0,5 Prozent, was aber natürlich ebenfalls noch im Bereich des Möglichen ist.
Wie gewonnen so zerronnen, hieß es bereits gestern am heimischen Heizöl-Markt, wo die anfänglichen Abschläge im Tagesverlauf immer weiter zusammenschmolzen und zum Schluss nur noch ein kleines Minus übrig geblieben ist. Heute geht es leider schon vom Start weg nach oben und es muss nach aktuellen Berechnungen aus morgendlicher Sicht mit Aufschlägen in einer Größenordnung von gut einem Cent pro Liter gerechnet werden. Dies kommt bei den Verbrauchern gar nicht gut an und so sieht es heute Morgen danach aus, als würden diese in einen Käuferstreik eintreten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)