Heizöl-Markt aktuell: Lage im Nahen Osten stützt Ölpreise - Heizölpreise ziehen zum Wochenstart an!
(17.06.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben nach den Tankerangriffen im Golf von Oman auch am Freitag weiter etwas zugelegt und zeigen sich heute Morgen bislang weitgehend stabil. Da zusätzlich der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich an Wert verloren hat, werden die Heizöl-Notierungen mit weiteren Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,60 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1220 US-Dollar gehandelt.
Gerade als die Rohölpreise in der letzten Woche wieder unter Druck geraten sind, kam die Meldung von den Angriffen auf zwei Tankschiffe im Golf von Oman, so dass der Ölmarkt nun wieder stark von der Angst vor einem Krieg im Nahen Osten beherrscht wird.
Die fundamentalen Daten wirken dem derzeit aber entgegen, denn nicht nur die gestiegenen Ölbestände in den USA drücken derzeit auf die Notierungen, auch die Monatsreports vom US-Energieministerium, der OPEC und von der Internationalen Energieagentur (IEA), der am Freitag veröffentlicht wurde, waren eindeutig bearish, also preisdrückend zu werten.
Die Experten der IEA sehen das weltweite Ölnachfragewachstum für dieses Jahr nun bei 1,2 Millionen Barrel pro Tag und somit um 100.000 Barrel schwächer als noch vor vier Wochen. Auch hier warnt man vor den Risiken auf der Nachfrageseite, die vor allem durch die Handelsstreitigkeiten und der Abschottungspolitik der USA verursacht sind. Auf der Angebotsseite erwartet man in Paris für dieses Jahr weiterhin eine Zunahme von 1,9 Millionen Barrel außerhalb der OPEC, sodass die Versorgungslage auch hier etwas entspannter gesehen wird.
Somit ergibt sich derzeit ein Spannungsfeld zwischen den Kriegsängsten auf der einen und der eher verbraucherfreundlichen Entwicklung an den internationalen Ölmärkten auf der anderen Seite.
Die Konjunkturdaten spielen derzeit eher eine untergeordnete Rolle. Hier gab es auch am Freitag wieder gemischte Zahlen aus den USA, wo die Industrieproduktion per Mai zwar unerwartet deutlich um 0,4 Prozent angestiegen, dafür aber der Konjunkturerwartungsindex der Universität Michigan per Juni von 100 Punkten im Vormonat auf 97,9 Zähler zurückgefallen ist. Enttäuschend fiel auch die Industrieproduktion in China aus, die per Mai nur ein Plus von 5 Prozent erreichen konnte. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem Wachstum von 5,4 Prozent gerechnet.
Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar als Krisenwährung am Freitag weiterhin von der unsicheren geopolitischen Lage profitieren und im Vergleich zum Euro schon in den Mittagsstunden weiter zulegen. Mit den guten Zahlen zur US-Industrieproduktion ging es mit den "Greenback" dann am Nachmittag noch weiter nach oben, sodass vom Plus, das die Erwartung fallender Zinsen in den USA unserer Gemeinschaftswährung zum Monatsstart beschert hatte, mittlerweile nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Keine guten Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit deutlichen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten werden. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Trotz des leichten Anstieges der letzten Tage, liegen die Notierungen immer noch auf einem recht attraktiven Niveau, das von vielen sicherheitsorientierten Verbrauchern weiterhin rege zur Bevorratung genutzt wird.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)