Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen etwas an - Heizölpreise attraktiv wie lange nicht!
(05.06.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern in Reaktion auf die kräftigen Verluste der letzten Tage Gewinne erzielen können. Obwohl die US-Ölbestände laut API deutlich angestiegen sind, starten die Futures auch heute Morgen weitgehend stabil, sodass die Heizöl-Notierungen eventuell mit leichten Aufschlägen in den heutigen Handelstag gehen.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,15 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1260 US-Dollar gehandelt.
Nach den extremen Verlusten in den letzten Tagen, starteten die Rohölpreise gestern seitwärts gerichtet in den europäisch geprägten Handel. In den Mittagsstunden wurden dann weitere Abwärtsspielräume ausgetestet. Da sich aber technische Widerstände als stabil erwiesen, zogen die Futures zum Abend hin etwas deutlicher an, ohne dass aber eine in diesen Marktphasen durchaus mögliche stärke Gegenreaktion gab.
Die Händler agierten wohl eher verhalten, da nach Börsenschluss die Veröffentlichung der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten durch das American Petroleum Institute (API) auf der Agenda stand.
Hier gab es dann einen überraschenden und kräftigen Zuwachs von in Summe gut zwölf Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld sogar mit einem leichten Minus gerechnet hatten. Bislang wirkten sich die extrem bearish, also preisdrückend zu wertenden Zahlen aber nicht stärker auf die Preisfindung aus.
Ansonsten wurden gestern insgesamt recht gute Konjunkturdaten vermeldet. Die Arbeitslosenquote in der EU fiel per April von 7,7 auf 7,6 Prozent zurück und die Einzelhandelsumsätze (Redbock) in den USA legten sowohl auf Wochen-, als auch auf Jahressicht leicht zu. Hier fiel auch der Rückgang der Werkaufträge nicht so stark aus wie erwartet.
Das aller Voraussicht nach Anfang Juli stattfindende OPEC-Meeting, an dem auch mit den am Förderabkommen beteiligten Nicht-OPEC-Länder über eine Fortführung der aktuellen Produktionskürzungen diskutiert werden soll, wirft langsam seine Schatten voraus. Während der saudische Ölminister al-Falih gestern betonte, man werde alles unternehmen um die Preise zu stützen, sieht dies der Vorstandsvorsitzende des russischen Ölkonzerns Rosneft etwas anders. Dieser ist gegen eine Verlängerung und würde in einem solchen Fall eine Kompensation von der russischen Regierung für die Einnahmeausfälle fordern. Es bleibt also spannend, ob und in welcher Form sich die Gruppe auch künftig über eine gemeinsame Förderpolitik einigen wird.
Am Devisenmarkt konnte der Euro seine zu Wochenbeginn erzielten Gewinne im Vergleich zum US-Dollar gestern gut verteidigen und sogar weiter leicht ausbauen. Die mögliche Wende in der US-Zinspolitik stützt derzeit unsere Gemeinschaftswährung. Trotzdem dürfte das Potenzial nach oben gering bleiben, denn das Thema Brexit, sowie die Haushaltsprobleme in Italien, sind nach wie vor allgegenwärtig.
Am deutschen Heizöl-Markt geht es in diesen Tagen heiß her und das nicht nur in Bezug auf die hochsommerlichen Temperaturen. Die Nachfrage bewegt sich derzeit auf dem Spitzenniveau der Wintermonate, was angesichts der derzeit sehr attraktiven Heizölpreise durchaus auch verständlich ist. Mittlerweile sind die Notierungen auf den tiefsten Stand seit gut einem Jahr gefallen. Heute wird es aber wohl zunächst leicht nach oben gehen. Zumindest lassen erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen aus morgendlicher Sicht ein Mini-Plus in einer Größenordnung von rund 0,2 Cent pro Liter erwarten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)