(29.05.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben die zu Wochenbeginn erzielten Gewinne erfreulicherweise nicht verteidigen können und sind deutlich leichter aus dem gestrigen Handel gegangen. Trotz eines schwächeren Euro, werden auch die Heizöl-Notierungen mit deutlichen Abschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 69,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar nochmals zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1165 US-Dollar gehandelt.
Der am Montag etwas überraschende, aufgrund der Feiertag in den USA und Großbritannien bei geringen Umsätzen zustande gekommene Preisanstieg, wurde am Ölmarkt gestern nicht bestätigt und die Rohölpreise gaben die Gewinne wieder vollständig ab. Insgesamt kann festgehalten werden, dass sich die seit gut einem Monat existente Konsolidierungsphase in diesen Tagen weiter fortsetzt.
Dabei dominieren auf der einen Seite Versorgungsängste, hervorgerufen durch die deutlich reduzierte Förderung der OPEC im Rahmen des Förderabkommens, den US-Sanktionen gegenüber dem Iran und Venezuela und dem Bürgerkrieg in Libyen.
Auf der anderen Seite gibt es große Bedenken, ob der Handelsstreit zwischen den USA und China doch noch beigelegt und somit ein deutlicher Rückgang der globalen Konjunkturentwicklung mit der Folge einer schwächeren Ölnachfrage vermieden werden kann. Auch die in den vergangenen Wochen deutlich gestiegenen Ölbestände in den USA haben dafür gesorgt, dass das Steigerungspotenzial der Ölpreise zuletzt eher gering blieb. Daher halten sich die Händler im Vorfeld der in dieser Woche mit einem Tag Verspätung anstehenden wöchentlichen Vorratsdaten etwas zurück, sodass die Umsätze eher unterdurchschnittlich bleiben.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten überraschten weitgehend positiv. In der EU ist die Geschäfts- und Verbraucherstimmung, sowie das Verbrauchervertrauen per Mail besser als erwartet ausgefallen und auch in den USA lag das Verbrauchervertrauen Conference Board mit 134,1 statt 130 Punkten deutlich über den Prognosen der Analysten.Am Devisenmarkt führte dies dazu, dass der US-Dollar am späten Nachmittag im Vergleich zum Euro deutliche Gewinne erzielen konnte und diese auch heute Morgen halten kann. Seit Anfang des Jahres befindet sich unsere Gemeinschaftswährung in einem Abwärtstrend, der vor allem durch die Zinsdifferenz zu den USA, den Unsicherheiten zum Thema Brexit und der insgesamt unstabilen politischen Lage in vielen EU-Ländern verursacht ist.
Dies ist auch der Grund, warum die Heizölpreise hierzulande derzeit exakt auf Vorjahresniveau liegen, während für Rohöl vor genau einem Jahr weniger bezahlt werden musste. Heute geht es mit den Notierungen aber erfreulicherweise wieder etwas nach unten, nachdem es ja zum Wochenstart deutliche Aufschläge gegeben hat. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage nach Heizöl ist dabei ungebrochen hoch.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)