(28.05.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Nachmittags leider schon wieder deutlich ins Plus gedreht und sind auf Tageshöchststand aus dem Handel gegangen. Bei weiterhin relativ stabilen Wechselkursen, werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 70,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 59,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1185 US-Dollar gehandelt.
Wie gestern an dieser Stelle bereits ausgeführt, ist und bleibt der Ölmarkt anfällig für weitere Preissteigerungen, die aber etwas überraschend bereits gestern eingetreten sind.
Die Rohölpreise zogen im Laufe des Nachmittags, bei allerdings sehr geringen Umsätzen, deutlich an. In den USA und in Großbritannien wurde der Memorial Day gefeiert, was von vielen Börsianern zu einem verlängerten Wochenende genutzt wurde. Außerdem blieb der Handel zeitlich verkürzt.
Es gab auch keine gravierenden neuen Meldungen, auf die der Anstieg zurückzuführen wäre, sodass dafür wohl ausschließlich technische Faktoren ausschlaggebend waren.Interessante Äußerungen kamen gestern vom kuwaitischen Ölminister, der damit rechnet, dass der Ölmarkt bis zum Ende des Jahres wieder im Gleichgewicht sein werde. Allerdings gäbe es große Unsicherheiten, die es der OPEC schwer machten, eine klare Angebotsstrategie für das zweite Halbjahr zu definieren. Es bleibt also spannend, ob und in welchem Ausmaß das Förderabkommen der OPEC mit anderen Nicht-OPEC-Staaten Anfang Juli in Wien verlängert wird.
Im Konflikt zwischen den USA und dem Iran könnte der japanische Premierminister Shinzo Abe als Vermittler auftreten. US-Präsident Trump ist derzeit zu Besuch in Japan, dass auch sehr gute Kontakte zu Teheran pflegt. Insgesamt wurden hier eher versöhnliche Töne angeschlagen, was hoffen lässt, dass eine Eskalation im Atom-Streits verhindert werden kann.
Aufgrund des Feiertages in den USA, werden die US-Ölbestandsdaten in dieser Woche mit einem Tag Verspätung veröffentlicht. Die Analysten warten hier mit Spannung auf neue Zahlen, die in der letzten Woche ja einen deutlichen Rückgang der Ölpreise auslösten.
Auch am Devisenmarkt blieben die Umsätze feiertagsbedingt recht gering und die Kursausschläge moderat. Für heute erwarten sich die Händler neue Impulse durch neue Wirtschaftsindikationen. Am Vormittag gibt es neue Hinweise zur Geschäfts- und Verbraucherstimmung bzw. zum Verbrauchervertrauen in der EU, am Nachmittag kommen Zahlen zum Verbrauchervertrauen Conference Board aus den USA.
Die Heizölpreise in Deutschland werden aufgrund der deutlich gestiegenen Rohölpreise heute leider mit empfindlichen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter erwarten. Wie preissensibel der Markt mittlerweile reagiert, zeigte der gestrige Tag, der zu den umsatzstärksten der letzten Monate zählte. Die Notierungen lagen dabei auf dem niedrigsten Stand seit Mitte April.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)