Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise zeitweise im freien Fall - Heizölpreise deutlich günstiger!
(24.05.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages völlig überraschend massive Verluste hinnehmen müssen, nachdem die US-Ölbestände in dieser Woche weiter deutlich angestiegen sind. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen mit schönen Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 68,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,50 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,12 US-Dollar gehandelt.
Nach zunächst eher zögerlichen Verlusten zum Start in den europäisch geprägten Handel, gab es gestern am späten Vormittag einen ersten deutlichen Rücksetzer und dabei wurde bereits erste technische Widerstände durchbrochen. Am Nachmittag setzte dann eine zweite Verkaufswelle ein und erst in den späten Abendstunden konnten sich die Rohölpreise dann wieder etwas erholen. In der Spitze gaben die Futures um fast vier Dollar nach, heute Morgen steht im Tagesvergleich nur noch ein Minus von rund zwei US-Dollar pro Barrel an den Kurstafeln.
Auslöser für den zwischenzeitlichen Sell-Off waren die in dieser Woche erneut deutlich gestiegenen US-Ölbestände und die Meldung aus Kasachstan, wo die Ölförderung wieder deutlich früher als geplant nach oben gefahren werden kann. Weitere positive Meldungen kamen aus dem Irak, der die Produktion ebenfalls steigern will und vom Ölkonzern Shell, der die Förderung an einer Tiefseeplattform im Golf von Mexiko aufgenommen hat. Die Anlage soll täglich 175.000 Barrel Öl auf den Markt bringen.
Viele Analysten und Marktbeobachter fragen sich nun, ob die Versorgungslage wirklich so eng ist, wie dies in den letzten Wochen und Monaten den Anschein hatte und es in Zukunft vielleicht zu gar keiner Knappheit kommt, zumal auf der Nachfrageseite nach wie vor große Fragezeichen gibt. Die Zweifel am Zustandekommen des Handelsabkommens zwischen den USA und China sind zuletzt, auch aufgrund der Huawei-Sanktionen nicht geringer geworden und in den USA zeigte sich zuletzt ein Rückgang der Produktnachfrage. Auch in China soll es derzeit ein Überangebot bei Benzin und Destillaten geben.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten lassen zudem nicht erwarten, dass es mit der Wirtschaft bald wieder nach oben gehen könnte. Die EInkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor lagen per Mai sowohl in der EU, als auch in den USA, teilweise deutlich unter den Erwartungen. Zusätzlich ging der Ifo-Geschäftsklimaindex weiter von 99,2 auf 97,9 Punkten zurück und in den USA wurde im April deutlich weniger neue Häuser verkauft wie noch im März.
Am Devisenmarkt ging es für den Euro im Vergleich zum US-Dollar zunächst weiter bergab, nachdem die US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung zurückgegangen sind. Als dann aber die US-Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht wurden, die einen deutlich größeren Rückgang als die in der EU auswiesen, konnte sich die Gemeinschaftswährung schlagartig erholen und auch heute Morgen geht es weiter nach oben Richtung 1,12-Dollar-Marke.
Beste Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise wohl auch am letzten Handelstag der Woche nach unten gehen werden. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von deutlich über einen Cent pro Liter erwarten, erste Preistendenzen deuten eher auf einen etwas moderateren Rückgang hin, zumal ja bereits gestern ein Teil der Rohölpreis-Rückganges eingepreist wurde. Insgesamt war es eine äußerst gute Woche mit einem Rückgang von rund fünf Prozent, den am Montag wohl noch niemand für möglich ge
halten hatte.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)