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Heizöl-Markt aktuell: Lage am Ölmarkt bleibt angespannt - Heizölpreise starten fest in neue Handelswoche!
 
(20.05.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im Laufe des Nachmittags zwar etwas nachgegeben, starten heute Morgen aber schon wieder deutlich höher in den asiatisch und europäisch geprägten Handel. In Folge gehen leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit fester Tendenz in die neue Woche.

Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 73,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 63,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1150 US-Dollar gehandelt.

Die Aussichten auf fallende Rohölpreise bleiben weiterhin sehr trübe und haben sich nach den neuesten Erkenntnissen vom leider weiter verschlechtert.
Am Wochenende trafen sich die Vertreter des Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) in der saudi-arabischen Hafenstadt Jeddah, um über den aktuellen Stand des Förderabkommens der OPEC mit einigen Nicht-OPEC-Staaten zu diskutieren. Die Mehrheit der Teilnehmer sprach sich dabei für eine Beibehaltung der Förderkürzungen aus. Vor allem Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Nigeria sehen die Gefahr, dass die Preise bei einer zu frühen Produktionsanhebung wieder einbrechen könnten.
Auch wenn die letztendliche Entscheidung, ob und in welcher Form das Abkommen weitergeführt wird, erst Ende Juni im Rahmen des nächsten offiziellen OPEC-Treffens fallen wird, hat dieses Treffen doch einen wegweisenden Charakter. Außerdem kann Saudi-Arabien die Förderung um rund 500.000 Barrel pro Tag anheben, da das Königreich derzeit deutlich unter der vereinbarten Quote liefert. Diese Option wurde vom saudischen Ölminister al Falih auch ins Spiel gebracht.
Ob dies ausreichen wird, um die fehlenden Mengen aus Venezuela und dem Iran auszugleichen, wird sich zeigen müssen. Sollte aufgrund des Bürgerkrieges auch die libyschen Ölexporte zurückgehen, müsste die aktuelle Einschätzung sicherlich nochmals überprüft werden.
Ein weiterer bullisher, also preistreibender Faktor ist zum Wochenstart auch die Tatsache, dass die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in der vergangenen Woche weiter zurückgegangen ist. Im Vergleich zur Vorwoche zwar nur um 3 auf nunmehr 802 Einheiten, jedoch ist dies ein neuer Tiefstand seit über einem Jahr und der Trend geht in den letzten Wochen ganz klar weiter nach unten, sodass davon auszugehen ist, dass sich das Wachstum der US-Schieferölindustrie in den nächsten Monaten verlangsamen wird.
 
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar in diesen Tagen weiter unter Druck. Das Thema Brexit lastet nach wie vor schwer auf der Gemeinschaftswährung, während am Freitag gute Konjunkturdaten aus den USA den "Greenback" stützten, der derzeit ohnehin als "sicherer Hafen" von den Anlegern eher gesucht ist.

Somit bleiben die Vorgaben für den deutschen Markt weiterhin schlecht und die Heizölpreise starten leider mit weiteren leichten Aufschlägen in die neue Handelswoche. Erste Preistendenzen lassen ein Plus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Nachdem die Verbraucher in den letzten Wochen noch fleißig geordert und teilweise bereits für den kommenden Winter eingelagert haben, ist die Nachfrage in den letzten Tagen aufgrund des jüngsten Preisanstieges verständlicherweise deutlich zurückgegangen.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)