Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter im Aufwärtstrend - Heizölpreise auf Jahreshoch!
(17.05.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern wieder zugelegt und setzten den Aufwärtstrend der letzten Tage fort. Gleichzeitig hat der Euro im Vergleich zum US-Dollar an Wert verloren, sodass die Heizöl-Notierungen hierzulande auf den höchsten Stand seit Anfang Dezember letzten Jahres geklettert sind.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 72,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 62,80 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich unter die 1,12-Dollar-Marke zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1175 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) nicht ganz so preisdrückend ausgefallen sind, wie die API-Zahlen vom Vortag, die Angst vor einem Krieg am Persischen Golf gleichzeitig aber weiter zugenommen hat, starteten die Rohölpreise auch gestern wieder mit fester Tendenz in den europäisch geprägten Handel. Am Nachmittag nahmen die Futures dann richtig Fahrt auf, als gleich mehrere technische Widerstände durchbrochen wurden. Erst gegen Handelsschluss gab es wieder erste Gewinnmitnahmen und auch heute Morgen geben die Kurse weiter leicht nach.
Aus rein fundamentaler Sicht gab es gestern gemischte Nachrichten. Während der saudische Ölkonzern Saudi Aramco die durch einen Drohnenangriff beschädigte Pipeline wieder in Betrieb nehmen konnte, gibt es offenbar immer noch größere Probleme mit der Qualität bei russischen Ölexporten nach Europa. Ein Öltanker hatte gestern am Ust-Luga Hafen nähe Sankt Petersburg wohl erneut verunreinigtes Öl geladen und heute Morgen gibt es Berichte, wonach die ostdeutsche Raffinerie Leuna, die von der französischen Ölgesellschaft Total betrieben wird, aufgrund von Lieferproblemen über die Druzhba Pipeline Force Majeure ausgerufen haben soll.
Dies dürfte aber ebensowenig einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Ölpreise haben, wie die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA, die durchweg positiv ausgefallen sind.
Die Richtung wird sicherlich auch in den nächsten Tagen und Wochen von der Entwicklung der Lage im Nahen Osten und vom Ausgang des Handelskonfliktes zwischen China und den USA vorgegeben werden. Außerdem ist der Bürgerkrieg in Libyen weiter im Auge zu behalten. Derzeit liegt die Ölförderung des Landes bei 1,2 Millionen Barrel pro Tag, die aber aufgrund von Kampfhandlungen jederzeit reduziert werden oder sogar ganz weg brechen könnte.
Die Versorgungslage am Ölmarkt bleibt also weiterhin angespannt und lässt kaum Potenzial für deutlich fallende Notierungen.
Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar bereits vor Bekanntgabe neuer Konjunkturdaten im Vergleich zum Euro anziehen und nahm dann am Nachmittag weiter Fahrt auf. Kein Wunder, denn die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in dieser Woche von 228.000 auf 212.000 zurückgegangen, während die Wohnbaubeginne und - genehmigungen per April gestiegen sind. Zudem übertraf der Philadelphia Fed Herstellungsindex per Mai mit 16,6 Punkten die Erwartung von 10 Zählern deutlich.
Erneut also keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise auch heute wieder mit Aufschlägen starten, nachdem bereits gestern ein neues Jahreshoch erreicht wurde. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis einem ganzen Cent pro Liter erwarten. Allerdings ist die Volatilität an den internationalen Ölmärkten weiterhin sehr hoch, sodass es auch kurzfristig zu größeren Kursausschlägen in die eine oder andere Richtung kommen kann.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)