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Heizöl-Markt aktuell: Preistreibende US-Bestandsdaten (noch) ohne Wirkung auf Ölpreise!
 
(09.05.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern weitgehend stabil aus dem Handel gegangen, obwohl das Department of Energy (DOE) einen deutlichen Abbau der US-Ölbestände vermeldet hatte. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach ebenfalls kaum verändert in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 69,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 61,70 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar leicht zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1195 US-Dollar gehandelt.

Die Unsicherheit am Ölmarkt ist weiterhin sehr hoch und in Anbetracht dieser Tatsache zeigen sich die Rohölpreise in diesen Tagen erstaunlich stabil. Im Spannungsfeld zwischen den Versorgungsängsten auf der einen, und dem möglichen Scheitern des Handelsabkommens zwischen den USA und China auf der anderen Seite, gibt es derzeit wohl eine Art Patt-Situation.
Generell ist die Grundstimmung der Börsianer aber nach wie vor bullish einzuschätzen. Vor allem der Konflikt der USA mit dem Iran könnte sich weiter zuspitzen und womöglich einen neuen Golf-Krieg auslösen. In Reaktion auf die verschärften Sanktionen hat Teheran gestern einen Teilausstieg aus dem Atomabkommen angekündigt und den verbliebenen Vertragspartnern Frankreich, Großbritannien, Deutschland, China und Russland ein Ultimatum gesetzt. Sollte innerhalb der nächsten 60 Tage keine Wege gefunden werden, die Wirtschaftsbeziehungen wieder aufzunehmen, wird der Iran die Uran-Anreicherung fortsetzen bzw. ausweiten. Die US-Regierung konterte dies, indem künftig unter anderem auch die zweitgrößte Einnahmequelle des Iran, der Bergbau- und Stahlsektor sanktioniert werden soll.
Versöhnlichere Töne waren hingegen zum Thema Handelsabkommen zwischen den USA und China zu vernehmen. Sarah Sanders, die Sprecherin des Weißen Hauses hatte gestern verlauten lassen, dass es Anzeichen aus Peking gäbe, dass die dortige Regierung den Deal abschließen wolle. Sollte es tatsächlich dazu kommen, wird dies sicherlich ebenfalls ein preistreibender Faktor sein.
Etwas Druck auf die Ölpreise kam in in letzten Wochen von den US-Ölbeständen, die kontinuierlich angestiegen waren. Gestern vermeldete das Department of Energy (DOE) aber einen Abbau von in Summe knapp fünf Millionen Barrel. Noch dazu eine deutlich gestiegene Benzin-Nachfrage, sowie einen Rückgang der Ölproduktion um 0,1 auf 12,2 Millionen Barrel pro Tag.
In erster Reaktion zogen die Rohölpreise zwar folgerichtig an, als dann aber technische Widerstände nicht durchbrochen werden konnten, gingen die Futures im Großen und Ganzen unverändert aus dem Handel.

Sehr stabil zeigt sich nach wie vor auch der Devisenmarkt, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar seit Wochen um die 1,12-Dollar-Marke pendelt. Neue Impulse erhoffen sich die Händler heute von neuen Konjunkturdaten aus den USA und natürlich vom weiteren Verlauf der Verhandlungen zwischen Washington und Peking.

Sehr stabile Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute aktuellen Berechnungen zufolge ohne größere Veränderungen in den Handel starten werden. Erste Preistendenzen deuten allerdings auf einen leichten Rückgang hin. Trotz der Abschläge der letzten Tage bleibt das Abwärtspotenzial auch in nächster Zeit wohl weiterhin sehr gering. Auf der anderen Seite besteht ein erhebliches Risiko, dass die Kurse bei einer Eskalation der Lage im Nahen Osten explodieren könnten.

 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)