Heizöl-Markt aktuell: Versorgungsängste treiben Ölpreise wieder nach oben!
(07.05.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages bereits wieder eine Trendwende vollzogen und sind mit kräftigen Aufschlägen aus dem Handel gegangen. In Folge werden heute leider auch die Heizöl-Notierungen deutlich fester in den Tag starten und einen Großteil der Vortagesverluste wieder ausgleichen.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 71,15 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 62,40 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1210 US-Dollar gehandelt.
Nachdem US-Präsident Donald Trump am Wochenende überraschend für diesen Freitag neue Strafzölle auf chinesische Importe angekündigt hatte, starteten die Rohölpreise gestern mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche. Die Marktteilnehmer befürchteten ein Scheitern des seit Wochen verhandelten Handelsabkommen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt. Gestern im Laufe des Tages hieß es aber, dass China vorerst die Gespräche nicht abbrechen werde und wie geplant am Donnerstag eine Delegation nach Washington schicken und die Verhandlungen fortführen möchte.
Somit traten am Ölmarkt wieder die Versorgungsängste in den Mittelpunkt des Geschehens, die durch die Verlegung des US-Flugzeugträgers "Abraham Lincoln" vom Mittelmeer in den Persischen Golf sicherlich nicht geringer geworden sind.
Nach dem die USA die Sanktionen gegen den Iran verschärft hat, sind die Spannungen zwischen den beiden Ländern noch größer geworden und Teheran hat zum wiederholten Male mit der Blockade der Meerenge von Hormuz gedroht, über die ein Großteil der Ölexporte aus dem Nahen Osten verschifft werden.
Dies alles geschieht in einer Phase, wo der Markt aufgrund des Förderabkommens der OPEC, der Regierungskrise in Venezuela und des Bürgerkrieges in Libyen ohnehin schon sehr schlecht versorgt ist und die globalen Bestände zurückgehen.
Kein Wunder, dass die Mehrzahl der Analysten mittlerweile damit rechnet, dass die Ölpreise in den kommenden Wochen auf 75 bis 85 US-Dollar pro Barrel ansteigen werden.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar weitere leichte Gewinne erzielen und dabei von relativ guten Konjunkturdaten aus der EU profitieren. Hier konnte der Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor per April die Erwartung von 52,5 Punkten mit 52,8 Zählern übertreffen und auch die Einzelhandelsumsätze stiegen im März mit 1,9 Prozent etwas stärker an als erwartet.
Trotz der leichten Währungsgewinne, werden die Heizölpreise hierzulande aufgrund der deutlich gestiegenen Öl-Futures heute leider mit Aufschlägen in den Handel starten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 0,4 bis 0,7 Cent pro Liter erwarten. Wie erwartet, hat die Nachfrage aufgrund der ungewöhnlich langanhaltenden kühlen Witterung und des Rückganges der Preise deutlich angezogen. Gestern gab es das höchste Bestellaufkommen seit Anfang Februar!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)