(06.05.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind heute Morgen deutlich schwächer in den asiatisch geprägten Handel gestartet. Bei weitgehend unveränderten Wechselkursen werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen hierzulande erfreulicherweise mit schönen Abschlägen die neue Handelswoche gehen.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 69,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 60,50 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas an Wert gewinnen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1190 US-Dollar gehandelt.
Auslöser für den schwachen Start der Rohölpreise in den heutigen Handel waren Medienberichte, wonach das Handelsabkommen zwischen den USA und China auf der Kippe stehen soll.
Grund ist ein überraschender Tweet von US-Präsident Trump, in dem er angedroht hat, bereits zum kommenden Freitag die Zollsätze auf chinesische Importe mit einem Volumen von 200 Milliarden US-Dollar, von derzeit zehn auf 25 Prozent anzuheben. Trump zeigte sich unzufrieden mit dem Fortschritt der Verhandlungen und kritisierte, dass China nachverhandeln wolle.
Nun denkt man in Peking offenbar über einen Abbruch der Handelsgespräche nach, die eigentlich schon sehr weit fortgeschritten waren. Ein Abkommen schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein.
Sollte der Deal nun tatsächlich platzen, würde dies sicherlich erhebliche Auswirkungen auf die globale Konjunkturentwicklung und natürlich in Folge auch auf die weltweite Ölnachfrage haben. Entsprechend starten die Ölpreise heute morgen mit deutlichen Abschlägen in den asiatisch geprägten Handel.Meldungen, wonach die USA einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Mittleren Osten verlegt, wirken sich bislang nicht auf den Handel aus. Begründet wird dieser Schritt von Sicherheitsberater Bolton mit "einer Reihe beunruhigender und eskalierender Anhaltspunkte und Warnzeichen".
Am Freitag gab es hingegen einen recht ruhigen Handel mit nur geringen Kursausschlägen. Gute Zahlen kamen am Nachmittag vom US-Arbeitsmarkt, wo die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft per April um 263.000 angestiegen ist. Erwartet wurden lediglich 181.000 neue Jobs.
Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar von diesen Zahlen aber nur kurzzeitig profitieren. Im weiteren Handelsverlauf konnte der Euro im Vergleich zum "Greenback" sogar leichte Gewinne erzielen, nachdem der ISM-Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor per April mit 55,5 Punkten deutlich unter der Erwartung von 57,2 Punkten veröffentlicht wurde.
Gute Vorgaben also für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit deutlichen Abschlägen in die neue Handelswoche starten werden. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von einem halben bis knapp einem Cent pro Liter erwarten. Aufgrund der ungewöhnlich langanhaltenden Kältephase, dauert die Heizperiode in diesem Jahr deutlich länger als üblich, sodass nicht wenige Verbraucher leer laufen und Eillieferungen ordern. Ein prüfender Blick in die Tanks ist also äußerst ratsam!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)