Heizöl-Markt aktuell: Lage bleibt angespannt - Heizölpreise können sich stabilisieren!
(26.04.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern wieder ein neues Jahreshoch in Angriff genommen und in der ersten Tageshälfte deutliche Gewinne erzielen können, die bis Handelsschluss aber wieder vollständig abgegeben wurden. In Folge werden die Heizöl-Notierungen auch heute wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 74,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 64,90 Dollar. Der Euro ist im Vergleich zum US-Dollar nochmals ein wenig zurückgefallen und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1135 US-Dollar gehandelt.
Die in dieser Woche durchaus überraschend gestiegenen Ölbestände in den USA, haben den Anstieg der Rohölpreise zwar etwas ausbremsen können, eine generelle Trendwende ist aber leider nach wie vor nicht in Sichtweite.
Die Versorgungslage bleibt, aufgrund der Übererfüllung des OPEC-Förderabkommen, den US-Sanktionen gegen Venezuela und der Aufhebung der Ausnahmegenehmigungen bei Ölimporten aus dem Iran, weiterhin sehr angespannt und zudem ist davon auszugehen, dass auch die Ölexporte Libyens aufgrund des dortigen Bürgerkrieges bald zurückgehen werden.
Zwar wäre es für Länder wie Saudi-Arabien und dem Irak jederzeit möglich, die Produktion nach oben zu fahren, doch hier zeigte man sich in den letzten Tagen eher zurückhaltend. Auf keinen Fall wollen die OPEC-Länder mehr fördern, als im aktuellen Abkommen mit anderen Nicht-OPEC-Ländern vereinbart ist.
Gestern gab es kurzzeitig ein neues Problem, das aber nur den Markt in Europa betraf. Konkret ging es um russische Öllieferungen nach Polen und Deutschland über die Druzhba Pipeline, über die täglich bis zu eine Millionen Barrel durchgeleitet werden können. Polen hatte die Bezüge gestoppt, da es Verunreinigungen gegeben hat. Hier wird es aber nach derzeitiger Lage zu keiner dauerhaften Beeinträchtigung kommen und die Lieferungen dürften bald wieder aufgenommen werden.
Entsprechend setzten dann gestern in den Mittagsstunden Gewinnmitnahmen ein, nachdem die für Europa maßgebenden Brentöl-Futures zuvor noch deutlich über die 75-Dollar-Marke geklettert waren.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar unter Druck und hat auch gestern wieder ein neues Langzeittief erreicht. Die Wirtschaftsaussichten werden für Europa generell schlechter eingeschätzt, als in den USA und auch das Thema Brexit belastet die Gemeinschaftswährung zusätzlich. Gestern gab es in den USA zwar einen Anstieg bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung, dafür aber auch ein deutliches Plus bei den Auftragseingängen langlebiger Wirtschaftsgüter von 2,7 Prozent.
Insgesamt bleiben die Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt aber relativ stabil und so werden die Heizölpreise wohl auch heute keine großen Sprünge machen. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen ein leichtes Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Die Notierungen stehen aber nach wie vor auf dem höchsten Niveau seit gut vier Monaten und die Aussichten auf einen deutlichen Rückgang bleiben weiterhin trübe. Wer auf der sicheren Seite stehen will, bestellt jetzt.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)