Heizöl-Markt aktuell: Öl- und Heizölpreise ziehen weiter an!
(11.04.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach Veröffentlichung der DOE-Ölbestandsdaten wieder angezogen, obwohl diese eigentlich eher preisdrückend ausgefallen sind. In Folge werden heute leider auch die Heizöl-Notierungen wieder mit Aufschlägen in den Handel starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 71,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 64,25 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar erneut etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1280 US-Dollar gehandelt.
Der leichte Rückgang der Rohölpreise zu Wochenbeginn war wohl leider nur von kurzer Dauer. Obwohl die gestern veröffentlichten Meldungen in Summe nicht unbedingt bullish, also preistreibend zu werten waren, zogen die Futures am Abend wieder deutlich an und die Kontrakte der Ölsorte "Brent" erreichten ein neues Fünf-Monats-Hoch.
Der gestern am frühen Nachmittag vermeldete Monatsbericht der OPEC brachte keine großen Überraschungen. Auffallend war nur, dass die Prognose zur Nachfrage nach OPEC-Öl für dieses Jahr um 160.000 Barrel nach unten korrigiert wurde, was zeigt, dass das Kartell weiter an Marktanteilen verliert. Insgesamt wurden innerhalb der Gemeinschaft im März nur noch knapp über 30 Millionen Barrel pro Tag produziert, während die Nicht-OPEC-Länder und hier allen voran die USA, ihre Förderung weiter ausbauen konnten.
Die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) enthielten hingegen durchaus unerwartete Zahlen. Vor allem der deutliche Aufbau bei den Rohöl-Vorräten von sieben Millionen Barrel stach ins Auge und war von den Analysten in diesem Ausmaß auch nicht prognostiziert worden. Vor allem, weil die Raffinerieauslastung weiter angestiegen ist. Dafür gab es aber einen ebenso starken Rückgang bei Benzin, sodass die Zahlen unterm Strich eher neutral gewertet wurden.
Umso erstaunlicher war es dann, dass die Ölpreise nach Bekanntgabe deutlich nach oben tendierten und die Gewinne bis Handelsschluss gut gehalten werden konnten. Vor allem Gasöl und die europäische Rohölsorte "Brent" legten kräftig zu und markierten neue Jahreshöchststände, während es bei der US-Rohöl-Sorte "West Texas Intermediate" kaum größere Bewegungen gab.
Am Devisenmarkt ging es mit dem Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern kurzzeitig steil nach unten, nachdem sich der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi bei der Pressekonferenz nach der EZB-Sitzung erneut sehr pessimistisch zur Wirtschaftsentwicklung im Euro-Raum äußerte. Zum Abend hin konnte sich die Gemeinschaftswährung aber wieder erholen, was unter anderem auch daran lag, dass die EU Großbritannien einen einen weiteren Aufschub bis Ende Oktober gewährte, um die Gemeinschaft möglichst mit einem Abkommen zu verlassen. Neue Lösungswege deuten sich bislang aber noch nicht ab.
Die Heizölpreise in Deutschland werden heute leider mit Aufschlägen in den Tag starten und nehmen somit wieder Kurs auf die bisherigen Jahreshöchststände von Anfang Januar. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor gibt es derzeit wenig Hoffnung, dass die Notierungen in nächster Zeit deutlich zurückgehen werden, sodass gerade sicherheitsorientierten Verbrauchern ein rechtzeitiger Kauf auf aktuellem Niveau empfohlen werden kann.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)