(10.04.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben nach den Anstieg der letzten Tage gestern im Laufe des Handels leichte Verluste hinnehmen müssen. Bei weiterhin recht stabilen Wechselkursen, werden die Heizöl-Notierungen in Folge aller Voraussicht nach ebenfalls mit leichten Abschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 70,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 64,25 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar gut behaupten und wird heute Morgen leicht höher zu Kursen um 1,1265 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die in letzter Zeit zahlreich vermeldeten preistreibenden Meldungen zu Wochenbeginn wohl weitgehend verarbeitet sind und es gestern kaum neue Markt bewegende Nachrichten gab, setzten im Laufe des Nachmittags leichte Gewinnmitnahmen ein, zumal es auch an den Aktienmärkten etwas nach unten ging. Zu größeren Kursbewegungen bzw. Abschlägen kam es dabei aber nicht.
Die Marktteilnehmer agierten im Vorfeld der US-Ölbestandsdaten und der Monatsberichte von EIA, OPEC und IEA eher vorsichtig und hielten sich mit größeren Engagements zurück.
Die gestern nach Börsenschluss vermeldeten Vorratsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen dann auch schon wieder eher bullish, also preistreibend aus. In Summe gab es hier nämlich einen Rückgang von 5,4 Millionen Barrel, wobei die Rohölbestände dabei um gut vier Millionen Fass zugelegt haben, während es bei Heizöl bzw. Diesel und Benzin massive Abbauten gab.Der ebenfalls gestern Abend veröffentlichte Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA), also der Statistikabteilung des US-Energieministeriums, bracht hingehen kaum neue Impulse in den Markt. Wie erwartet wurde die Versorgungslage noch etwas knapper beurteilt als vor vier Wochen und auch die Preisprognosen dabei im Rahmen der aktuellen Entwicklung entsprechend angehoben. Größere Überraschungen enthielt der Report aber nicht.
Heute Vormittag wird der monatliche OPEC-Bericht erwartet, bevor am Nachmittag die wichtigen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) über die Ticker rollen werden. Es könnte durchaus sein, dass sich die Rohölpreise dann wieder etwas stärker bewegen.
Auch am Devisenmarkt gab es im Vorfeld der heutigen Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) und des EU-Sondergipfels nur sehr geringe Kursbewegungen. In Sachen Brexit stehen die Zeichen derzeit auf eine Verschiebung des Austrittstermins, die aber an Bedingungen geknüpft werden soll. Fraglich ist, wie diese genau aussehen werden und wie lange den Briten nun Aufschub gewährt werden soll. Vom EZB-Treffen erwarten sich die Händler kaum neue Impulse, allerdings könnten die Kommentare von EZB-Chef Draghi durchaus Überraschungen beinhalten.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben wohl auch heute mit leichten Abschlägen in den Handel starten, nachdem es bislang seit Monatsbeginn ja kräftig nach oben gegangen war. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen ein Minus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Angesichts der zu erwartenden Impulse könnte es im Laufe des Tages aber durchaus auch noch zu einem Richtungswechsel kommen. Nach wie vor bleibt das Abwärtspotenzial am Ölmarkt eher begrenzt und das Marktumfeld ist eher bullish einzuschätzen
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)