(25.03.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch am Freitag wieder Verluste hinnehmen müssen, nachdem schwache Konjunkturdaten aus Europa und den USA veröffentlicht worden waren. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 58,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,13 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die Rohölpreise am Donnerstagnachmittag aufgrund von Gewinnmitnahmen deutlich nachgegeben hatten, starteten die Futures am Freitag zunächst mit fester Tendenz in den europäisch geprägten Handel.
Als dann aber am Vormittag die Einkaufsmanagerindizes aus der EU per März veröffentlicht wurden, drehte der Markt wieder und es ging weiter bergab. Vor allem der Wert aus dem verarbeitenden Gewerbe enttäuschte mit 47,6 statt wie erwartet 49,5 Punkten. Im Dienstleistungssektor blieb die Einschätzung hingegen relativ stabil.
Am Nachmittag gab es dann noch die Vergleichszahlen aus den USA, die ebenfalls schwach ausfielen. Dies belastete nicht nur den Ölmarkt, auch an den Aktienmärkten ging es deutlich nach unten.
Es geht also wieder die Angst vor einer Rezession um, die natürlich auch die Nachfrage nach Öl entsprechend drücken würde.
Auf der anderen Seite bleibt das Angebot aber wohl weiterhin stark reduziert, sodass nach wie vor kein Einbruch der Ölpreise in Sicht ist.
Dies unterstreicht auch der weitere Rückgang der aktiven US-Bohranlagen. Im Vergleich zur Vorwoche wurde von Baker Hughes am Freitagabend ein Rückgang von 9 auf nunmehr 824 Einheiten vermeldet, was das fünfte Minus in Folge war. Seit Jahresbeginn werden akutell 61 Anlagen weniger betrieben, was ein Rückgang von knapp 7 Prozent ist. Auch das wird sich mit einer Zeitverzögerung von gut einem halben Jahr auf das Angebot auswirken.
Es deutet derzeit also vieles darauf hin, dass sich die preistreibenden und -drückenden Meldungen in nächster Zeit weiterhin ausgleichen werden.Auch am Devisenmarkt hinterließen die schwachen Konjunkturaussichten diesseits und jenseits des Atlantiks ihre Wirkung. Der US-Dollar war als "sicherer Hafen" plötzlich wieder gesucht und gewann im Vergleich zum Euro deutlich an Boden. Zudem belastet die Gemeinschaftswährung natürlich weiterhin das britische Chaos zum Brexit. Wir befinden uns hier wohl in der Woche der Wahrheit und es scheint kurz vor Schluss immer noch alles möglich zu sein.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute mit leichten Verlusten in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen einen Rückgang in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Das Preisniveau kann in der mittelfristigen Betrachtung als durchaus attraktiv bezeichnet werden und bietet gerade für sicherheitsorientierte Ölheizer eine gute Gelegenheit, den Tankvorrat nach dem Winter aufzustocken.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)