Heizöl-Markt aktuell: Zehn-Wochen-Tief sorgt für Kauflaune!
(19.03.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben zwar auch zu Beginn der neuen Handelswoche ihr hohes Niveau halten können, die Heizöl-Notierungen sind hingegen aber mittlerweile auf den tiefsten Stand der letzten zehn Wochen zurückgefallen. Dies nutzen Verbraucher derzeit recht rege, sodass die Nachfrage wieder deutlich angestiegen ist.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 67,65 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 59 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar ein weiteres Mal gut behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1350 US-Dollar gehandelt.
Obwohl es gestern eigentlich eine ganze Reihe eher preisdrückend zu wertender Meldungen gegeben hat, konnten sich die Rohölpreise wieder gut auf relativ hohem Niveau halten und sogar weiter leicht zulegen. Die US-Ölsorte "WTI" erreichte zwischenzeitlich sogar ein neues Jahreshoch.
Die Meldung, dass die US-Schieferölproduktion im März über über 100.000 Barrel pro Tag stärker gestiegen ist, als dies ursprünglich erwartet worden war, wurde am Markt ebenso ignoriert wie die Nachricht über eine deutlich gestiegene Ölproduktion in Libyen. Im Vergleich zu Anfang Dezember konnte die Förderung um 0,3 auf nun wieder 1,2 Millionen Barrel hochgefahren werden, was an der Wiederinbetriebnahme des größten Ölfeldes Sharara liegt, das zwischenzeitlich von Rebellen besetzt worden war.
Vom Treffen der am Förderabkommen beteiligten OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten kamen hingegen auch gestern noch eher preistreibende Impulse. Aufgrund der großen Übereinstimmung, die vereinbarten Produktionskürzungen mindestens noch bis Mitte des Jahres fortzuführen, wurde das ursprünglich für Mitte April geplante Treffen zur Überprüfung der Anfang Dezember beschlossenen Maßnahme abgesagt. Nun will sich die Gruppe erst wieder anlässlich der nächsten OPEC-Vollversammlung Ende Juni treffen.
Die Rahmenbedingungen für die nächsten Wochen und Monate werden sich also wohl nicht gravierend ändern, es sei denn es gibt unvorhersehbare politische Einflüsse. Somit ist es auch sehr wahrscheinlich, dass die Ölpreise ihren generellen Seitwärtstrend fortsetzen, zumal die meisten Marktteilnehmer durchaus auch recht zufrieden mit den aktuellen Preisniveau sein dürften. Lediglich US-Präsident Donald Trump ist ja bekanntlich der Meinung, dass die Rohölpreise derzeit auf einem zu hohen Niveau sind.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar die Gewinne der Vortage gut halten und sogar weiter leicht zulegen. Morgen Abend findet eine US-Notenbank-Sitzung statt, von der sich die Händler aufgrund der zuletzt eher schwachen Konjunkturdaten keine stützenden Impulse für den "Greenback" erwarten. Heute schon werden wichtige Wirtschaftsindikationen aus der EU veröffentlicht, die ebenfalls für etwas Bewegung sorgen könnten.
Die Heizölpreise hierzulande werden heute aller Voraussicht nach mit leichten Aufschlägen in den Tag starten, nachdem gestern der niedrigste Stand seit gut zehn Wochen erreicht worden ist. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Das aktuell recht günstige Preisniveau sorgt bei den Ölheizern für Kauflaune, sodass die Nachfrage kurzzeitig wieder deutlich zugelegt hat.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)