Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit Tal- und Bergfahrt - Heizölpreise weiter stabil
(11.03.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich am Freitagabend wieder deutlich erholen können, nachdem die Futures zunächst einen starken Einbruch hinnehmen mussten. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande erneut kaum verändert in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei knapp 66 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,30 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas erholen und wird derzeit zu Kursen um 1,1240 US-Dollar gehandelt.
Nachdem am Freitagmorgen neue Konjunkturdaten aus China vermeldet worden waren, setzten die Rohölpreise zu einer Talfahrt an, die bis zum späten Nachmittag anhielt. Die Exporte aus dem Reich der Mitte waren per Februar um über 20 Prozent eingebrochen, was erwarten lässt, dass auch die Ölnachfrage in nächster Zeit schwächer ausfallen könnte, als das ursprünglich erwartet worden war.
Doch ziemlich genau um 16 Uhr drehte der Markt und genauso wie die Öl-Futures vorher nachgegeben hatten, erholen sie sich auch wieder, sodass bis Handelsschluss die Verluste wieder nahezu vollständig ausgeglichen waren.
Kurz zuvor hatte es ingesamt recht gute Konjunkturdaten aus den USA gegeben, wo die Arbeitslosenquote per Februar von 4 Prozent im Januar auf 3,8 Prozent zurückgegangen ist. Die Erwartungen lagen bei 3,9 Prozent. Auch vom Immobilienmarkt kamen gute Nachrichten, denn hier stiegen per Januar sowohl die Wohnbaubeginne, als auch die Genehmigungen unerwartet deutlich.
Schwache Zahlen kamen am Vormittag wieder aus der deutschen Wirtschaft, wo die Arbeitsaufträge der Industrie per Januar um 2,6 Prozent zurückgegangen ist. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem leichten Plus von 0,5 Prozent gerechnet.
Am Freitagabend wurde dann noch die Zahl der aktiven US-Bohranlagen durch den Öl-Dienstleister Baker Hughes bekanntgegeben. Hier gab es mit einem Minus von 9 auf nun 834 Einheiten den dritten Rückgang in Folge. Seit Jahresbeginn wird derzeit an 51 Anlagen weniger gebohrt, was eine Folge des starken Preiseinbruches im vierten Quartal 2018 sein dürfte. Trotzdem wird sich das Wachstum der US-Ölindustrie wohl auch in Zukunft fortsetzen lassen, denn das Niveau ist insgesamt immer noch recht hoch.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar langsam vom Einbruch vom Donnerstag erholen, als die Europäische Zentralbank überraschend vermeldet hatte, die Zinsen bis mindestens Ende des Jahres nicht anheben und Geschäftsbanken mit zusätzlichen Krediten versorgen zu wollen. Daraufhin war der Euro auf den tiefsten Stand seit Juni 2017 gefallen.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben kaum verändert in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein leichtes Plus von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage bewegt sich für diese Jahreszeit auf einem normalen Niveau, wobei die Lieferzeiten vielerorts immer noch bei mehreren Wochen liegen. Wer also "knapp bei Tank" ist, sollte mit der Bestellung nicht zögern, zumal sich preislich wohl auch in nächster Zeit wenig ändert sollte.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)