(27.02.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich im Laufe des gestrigen Tages schon wieder erholen können, nachdem am Montagnachmittag Gewinnmitnahmen einen kleinen Kursrutsch ausgelöst hatten. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande leider mit Aufschlägen in heutigen Handel starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 65,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 55,80 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1375 US-Dollar gehandelt.
"Politische Börsen haben kurze Beine" besagt eine alte Börsenweisheit und nach diesem Motto wurde gestern der durch die Äußerungen von US-Präsident Trump ausgelöste Rückgang der Rohölpreise teilweise wieder egalisiert.
Trump hatte sich am Montagmorgen per Twitter über die zu hohen Ölpreise in Richtung OPEC beschwert, was am Ölmarkt wiederum Gewinnmitnahmen ausgelöst hat.
Gestern ging es aber wieder um die harten Fakten und die besagen, dass die Versorgungslage weiterhin recht angespannt ist. Die fehlenden Mengen aus Saudi-Arabien, Venezuela und dem Iran können von der stark wachsenden Schieferölindustrie in Nordamerika nur teilweise ausgeglichen werden.
Deshalb kommt der Ölförderung in Libyen derzeit besonders viel Aufmerksamkeit zu, denn das größte Ölfeld des Landes mit einer Förderkapazität von rund 300.000 Barrel ist seit einiger Zeit wieder unter Kontrolle und könnte die Produktion bereits im März wieder aufnehmen. Derzeit laufen hierzu Verhandlungen zwischen der Regierung und der staatlichen National Oil Company (NOC).
Gestern nach Börsenschluss gab es wie üblich am Dienstagabend die neuesten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API). In Summe gingen die Vorräte nach diesen Zahlen überraschend deutlich um 7,6 Millionen Barrel zurück, während die Analysten im Vorfeld lediglich mit einem Abbau von 0,6 Millionen Fass gerechnet hatten.
Dies stützte die Öl-Futures gestern Abend, heute Morgen tendieren die Rohölpreise bislang seitwärts.
Heute Nachmittag werden die etwas einflussreicheren Zahlen des Department of Energy (DOE) bekannt gegeben.
Am Devisenmarkt setzt der Euro in diesen Tagen seinen seit Wochen und Monaten existenten Seitwärtstrend im Vergleich zum US-Dollar unbeirrt fort, konnte gestern aber aml wieder leichte Gewinne erzielen. Die Aussicht auf eine mögliche Verschiebung des Brexit hat die Gemeinschaftswährung etwas gestützt. Die gestern zahlreich veröffentlichten Konjunkturdaten fielen insgesamt gemischt aus und hatten somit nur wenig Einfluss auf das Handelsgeschehen.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute aller Voraussicht nach mit leichten Aufschlägen in den Tag starten. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Das ungewöhnlich milde Wetter und die ingesamt recht stabilen Preise sorgen dafür, dass die Nachfrage derzeit eher schwach ausfällt und die Lieferzeiten daher erfreulicherweise langsam wieder etwas kürzer werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)