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Heizöl-Markt aktuell: Trump löst Kursrutsch aus - Heizölpreise fallen deutlich!
 
(26.02.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern am Nachmittag kräftige Verluste hinnehmen müssen, nachdem US-Präsident Trump sich per Twitter über das hohe Preisniveau beschwert und so die längst fälligen Gewinnmitnahmen ausgelöst hat. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande erfreulicherweise mit deutlichen Abschlägen in den heutigen Handelstag starten.

Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 64,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 55,20 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar kaum verändert und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1355 US-Dollar gehandelt.

Nachdem in den letzten Tagen und Wochen am Ölmarkt zahlreiche bullish zu wertenden Faktoren eingepreist werden mussten und die Rohölpreise in Folge auf ein Drei-Monats-Hoch geklettert waren, ging den Bullen zuletzt die Luft aus und die Zeit war reif für Gewinnmitnahmen.
Ausgelöst hat diese gestern in den Mittagsstunden dann US-Präsident Donald Trump, der sich wohl in der Nacht Gedanken um die Ölpreise gemacht hatte und diese am Morgen dann gleich per Twitter mit der Welt teilte. "Die Ölpreise steigen zu hoch" schrieb er in Richtung OPEC und forderte diese zur Mäßigung auf.
Die Reaktion der Ölhändler ließ nicht lange auf sich warten und am Nachmittag kannten die Öl-Futures nur noch eine Richtung. Erst in den letzten Handelsstunden war dann eine Stabilisierung auf Tagestief zu beobachten.
Dass der Markt mittlerweile stark überkauft war, deutete sich bereits gestern an, als bekannt wurde, dass Trump die für den ersten März geplanten Zollanhebungen auf chinesische Importe aussetzte und es am Markt kaum eine Reaktion darauf gab.
So sehen auch die Analysten von Goldman Sachs das Aufwärtspotenzial bei den Ölpreisen eher begrenzt. Zwar könne der Markt in den nächsten Wochen aufgrund der knappen Versorgungslage kurzfristig nochmals anziehen, mittelfristig geht Analyst Jeffrey Currie aber von ca. 60 Dollar pro Barrel aus.
Ein großer Unsicherheitsfaktor wird dabei aber nach wie vor die Ölförderung in Nigeria und Libyen bleiben. Hier gab es in den vergangenen Jahren und Monaten immer wieder Angriffe auf Ölanlagen, die auch in Zukunft nicht auszuschließen sind. Dabei geht es um Volumen von mehreren hunderttausend Barrel pro Tag!

Am Devisenmarkt tendiert der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter unbeirrt seitwärts und reagierte gestern kaum auf die durchaus überraschende Ankündigung der britischen Labour Partei, nun doch ein zweites Brexit-Referendum unterstützen zu wollen. Zudem brachte EU-Ratspräsident Donald Tusk die Option einer Verschiebung des Austritts ins Spiel, worauf die britische Premierministerin Theresa May aber sehr schnell ablehnend reagierte. Es bleibt spannend!
 
Nach diesen Vorgaben von den internationalen Ölmärkten können die Heizölpreise hierzulande heute erfreulicherweise nur deutlich nachgeben. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einen bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten, wobei in einigen Regionen bereits gestern auf die gefallenen Rohölpreise reagiert wurde. Schön, dass auch die Lieferzeiten langsam wieder kürzer werden und sich die Lage auch von dieser Seite her weiter entspannt. Trotzdem sollten Ölheizer mit knappen Tankvorrat nach wie vor rechtzeitig bestellen!
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)