(21.02.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des späten Nachmittags einen kräftigen Satz nach oben gemacht und gehen auch heute Morgen mit fester Tendenz in den asiatisch geprägten Handel. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit Aufschlägen starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 67,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 57,40 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar stabil und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1335 US-Dollar gehandelt.
Mit dem monatlichen Produktionsbericht der Energy Information Administration (EIA) zur US-Schieferölindustrie, der erwarten lässt, dass die Förderung hier auch in nächster Zeit weiter steigen wird, starteten die Rohölpreise gestern mit leicht schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel.
Doch schon am Nachmittag drehte der Markt und es kam zu einer regelrechten Preisrallye. Binnen weniger Minuten schossen die Futures um mehr als einen Dollar pro Barrel nach oben und gingen schließlich auch in Nähe der Tageshöchststände aus dem Handel.
Dies lag wohl überwiegend an technischen Faktoren, denn neue fundamentale Meldungen, die sich für einen derart starken Kursanstieg verantwortlich gezeigt hätten, waren zu dieser Zeit nicht zu vernehmen.
Die Stimmung an den Ölmärkten ist aber angespannt und daran dürfte sich auch in den nächsten Tagen und Wochen wenig ändern, denn die Versorgungslage hat sich mit den Förderkürzungen in Saudi-Arabien und den Sanktionen gegen die venezolanische Ölindustrie zuletzt deutlich verschlechtert. Gestern wurde hier von Angriffen auf Ölanlagen berichtet, wobei jedoch wohl niemand verletzt oder getötet worden ist.Nach Börsenschluss vermeldetet das American Petroleum Institute (API) ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten und auch diese fielen tendenziell busllih, also preistreibend aus.
In Summe gab es hier einen Rückgang von 1,1 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Entsprechend startet der Ölkomplex auch heute morgen recht stabil in den Handel. Heute am Nachmittag werden die Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) veröffentlicht.
Am Devisenmarkt gab es gestern einen recht ruhigen Handel mit nur geringen Kursauschlägen. Der Euro bewegte sich in Wellenbewegungen im Vergleich zum US-Dollar den ganzen Tag über seitwärts. Die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der letzten Fed-Sitzung brachte keine neuen Erkenntnisse. Heute stehen eine ganze Reihe von Konjunkturdaten auf der Agenda, sodass sich der Handel wohl etwas beleben dürfte.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben leider mit deutlichen Aufschlägen in den heutigen Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von einem halben bis knapp einem Cent pro Liter erwarten. Das trübt die Kauflust der Verbraucher, zumal es mit den vorfrühlingshaften Temperaturen vorerst wohl so weiter geht. Trotzdem betragen die Lieferzeiten vielerorts immer noch vier bis sechs Wochen!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)