Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise bleiben auf relativ hohem Niveau - Heizölpreise erneut etwas leichter!
(20.02.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern die deutlichen Gewinne aus der Vorwoche verteidigen können, während die Gasölpreise (Vorprodukt von Heizöl und Diesel) etwas nachgaben. In Folge werden aller Voraussicht nach auch die Heizöl-Notierungen mit leichten Verlusten in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,35 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 56,15 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1335 US-Dollar gehandelt.
Bei dünner Nachrichtenlage, aber sehr hohen Umsätzen, gab es gestern einen meist richtungslosen Handel, der stark von technischen Faktoren geprägt war. Neue fundamentale Einflüsse blieben Mangelware.
Lediglich am späten Abend wurde der monatliche Produktionsbericht der Energy Information Administration (EIA) für die US-Schieferölregionen veröffentlicht. Aus diesem ging hervor, dass die Förderung für diesen Monat um 135.000 Barrel pro Tag auf gut 8,3 Millionen Barrel pro Tag angestiegen ist. Auch für den Monat März wird damit gerechnet, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.
Dass es mit der US-Ölindustrie auch mittel- und langfristig weiter nach oben geht, lässt auch die Zahl der angebohrten, aber noch nicht vollständig erschlossen Ölquellen erwarten. Diese stieg im Januar um 207 auf mittlerweile knapp 8.800 Einheiten an. Vor einem Jahr lag diese Zahl noch bei knapp 7.500 Anlagen.
Ansonsten bleibt das Marktumfeld aber eher von bullishen, also preistreibenden Faktoren bestimmt. Die US-Sanktionen gegen Venezuela, die extremen Exportkürzungen Saudi-Arabiens und die Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China, lassen derzeit wenig Spielraum nach unten.
Eventuell könnte die baldige Wiederaufnahme der libyschen Öllieferungen aus dem Sharara-Ölfeld etwas Entspannung bringen, oder aber deutliche Zuwächse bei den US-Ölbeständen. Die neuesten Daten hierzu werden heute Abend durch das American Petroleum Institute (API) und morgen Nachmittag durch das Department of Energy (DOE) veröffentlicht.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern um die Mittagsstunden einen kleinen Satz nach oben machen, nachdem aus britischen Regierungskreisen vermeldet wurde, dass es heute am Abend zu einem "signifikanten" Treffen zwischen Theresa May und EU-Chef Jean-Claude Juncker kommen soll, was neue Hoffnungen schürt, dass ein harter Brexit doch noch abgewendet werden könnte. Zuvor gab es relativ positive Konjunkturdaten aus der EU, wo der ZEW Konjunkturerwartungsindex mit minus 16,6 Punkten besser ausfiel als im Vormonat und als erwartet.
Aufgrund der Tatsache, dass die Gasölpreise etwas nachgegeben haben und auch von Währungsseite leichte Entlastung kommt, werden die Heizölpreise in Deutschland aller Voraussicht nach auch heute erfreulicherweise mit Abschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen zumindest aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu knapp einem halben Cent pro Liter erwarten. Insgesamt setzt sich der nunmehr seit knapp sechs Wochen existente Seitwärtstrend, bei für diese Jahreszeit normaler Nachfrage, aber fort.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)