Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise auf höchstem Stand seit fast drei Monaten!
(15.02.2019)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern weiter zugelegt und die für Europa maßgebende Brent-Futures sind auf den höchsten Stand seit Mitte November geklettert. Die Heizöl-Notierungen hierzulande haben das höchste Niveau der letzten vier Wochen erreicht und werden heute aber weitgehend stabil in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 64,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 54,55 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1290 US-Dollar gehandelt.
Obwohl die am Ölmarkt relativ einflussreichen Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) am Mittwoch nachmittag eindeutig preisdrückend ausgefallen waren, starteten die Rohölpreise auch gestern wieder mit Aufschlägen in den Tag. Die Brentöl-Futures nahmen die 64-Dollar-Marke im Sturm und kletterten bis knapp an die 65-Dollar-Marke.
Neben der Ankündigung Saudi-Arabiens, die Fördermengen in nächster Zeit weiter deutlich reduzieren zu wollen, und der Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen China und den USA, unterstütze gestern zusätzlich eine Meldung aus Nigeria die Ölpreise. Die Rebellengruppe Niger Delta Avengers haben anlässlich der am kommenden Samstag stattfinden Präsidentschaftswahl angekündigt, im Falle eines Sieges des Amtsinhabers Muhammad Buharie, wieder Anschläge auf die Ölindustrie verüben zu wollen. Vor gut zwei Jahren fiel die Fördermenge in Nigeria, eben aufgrund von Angriffen dieser Melizengruppe, von rund zwei Millionen Barrel pro Tag auf eine Million zurück.
Sollte sich dies wiederholen, könnte der Ölmarkt langsam in eine Unterversorgung hineinschlittern, denn neben der OPEC-Kürzung gibt es ja auch noch die fehlenden Mengen aus Venezuela zu kompensieren.
Relativ schwache Konjunkturdaten aus den USA und Gewinnmitnahmen sorgen dann am Nachmittag für einen kurzzeitigen Rücksetzer, bevor es zum Abend hin mit dem Ölkomplex wieder bis an die Tageshöchststände nach oben ging.
Auch heute Morgen zeigt sich der Ölmarkt weiterhin recht fest und die Brent-Futures haben kurzzeitig sogar die 65-Dollar-Marke überschritten. Derzeit stehen die Ölpreise auf dem höchsten Niveau seit knapp drei Monaten.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern vom Start weg stabilisieren und am Nachmittag sogar leichte Gewinne erzielen. Dabei profitierte unsere Gemeinschaftswährung von einem unerwarteten Rückgang der US-Einzelhandelsumsätze per Dezember und einem Anstieg der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung. Während die Analysten lediglich mit 225.000 neuen Jobsuchenden gerechnet hatten, wurden von den Ämtern tatsächlich 239.000 Neuanträge registriert.
Die Heizölpreise in Deutschland stiegen gestern aufgrund der Entwicklung der Rohölpreise stärker an, als dies noch am Morgen absehbar war. Deshalb werden die Notierungen heute in der Eröffnung weitgehend stabil bis nur noch leicht höher erwartet. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen lediglich ein Miniplus von 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Dennoch war es keine gute Woche am Heizöl-Markt, denn die Preise stiegen auf den höchsten Stand der letzten vier Wochen. Der seit gut einem Monat existente Seitwärtstrend ist aber immer noch intakt. Sollten es künftig aber auch in Nigeria wieder zu Förderausfällen kommen, könnte es in nächster Zeit aber durchaus weiter nach oben gehen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)