(13.02.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern vormittag technisch bedingt deutlich angezogen und sind mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Da sich gleichzeitig aber auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas erholen konnte, werden die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach relativ stabil in den Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,60 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1330 US-Dollar gehandelt.
Die gestrige Kursbewegung am Ölmarkt kam durchaus überraschend und war auch von hohen Umsätzen begleitet. Auslöser für den deutlichen Anstieg am frühen Vormittag war wohl die Aussicht auf eine Einigung im US-Haushaltsstreit, die sich auch an den Aktienmärkten positiv bemerkbar machte. Offenbar gibt es zudem auch die Hoffnung, dass US-Präsident Trump die Deadline für weitere Zollanhebungen für chinesische Importe verschieben könnte, sollten die Gespräche im Handelsstreit Aussicht auf Erfolg haben.
Technische Widerstände wurde durchbrochen und plötzlich stand ein Plus von rund 1,5 US-Dollar pro Barrel an den Kurstafeln.
Als dann am frühen Nachmittag der Monatsreport der OPEC veröffentlicht wurde, drehte der Markt und die Rohölpreise fielen wieder ein Stück weit zurück. Das Kartell hat die globale Nachfrageprognose im Vergleich zum letzten Report um 200.000 Barrel pro Tag zurückgenommen und die Schätzung zur Ölproduktion der Nicht-OPEC-Länder gleichzeitig um 110.000 Barrel pro Tag nach oben korrigiert. Die OPEC-Förderung ging im Januar dafür aber um 800.000 Barrel pro Tag zurück, sodass der Bericht eigentlich eher neutral zu werten war.Leicht preisdrückend fiel der hingegen der Monatsreport der Energy Information Administration (EIA) aus. Hier sieht man insgesamt eine sehr gute Versorgungslage, sodass die Preisprognosen ab der zweiten Jahreshälfte und für nächstes Jahr etwas nach unten korrigiert wurden.
Die gestern Abend nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) brachten einen etwas überraschenden Abbau von in Summe 2,7 Millionen Barrel. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem leichten Aufbau gerechnet.
Entsprechend geht es auch heute Morgen mit den Öl-Futures wieder leicht nach oben.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen, nachdem unsere Gemeinschaftswährung zuvor auf den tiefsten Stand seit Ende November gefallen war. Marktbeobachter erklärten den Anstieg mit einer wachsenden Risikobereitschaft der Anleger, die vor allem auf der Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China beruht.
Dank der Währungsgewinne werden die Aufschläge am heimischen Ölmarkt heute wohl nur sehr gering ausfallen. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lediglich ein Miniplus von maximal 0,2 bis 0,3 Cent pro Liter erwarten. Somit verlaufen die Notierungen weiterhin wie an der Schnur gezogen seitwärts und eine nachhaltige Richtungsänderung könnte aus jetziger Sicht wohl nur eine Beilegung des Handelsstreits der beiden Wirtschaftssupermächte USA und China bringen. Diese ist aber derzeit noch nicht greifbar. Heute stehen am Nachmittag erstmal die wichtigen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) zur Veröffentlichung an.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)