(12.02.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind auch gestern wieder ohne große Veränderungen aus dem Handel gegangen. Obwohl der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert verloren hat, werden auch die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach weitgehend stabil in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,75 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,50 Dollar. Der Euro zeigt sich im Vergleich zum US-Dollar weiter von der schwachen Seite und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1285 US-Dollar gehandelt.
Neue Impulse am Ölmarkt sind derzeit weiterhin recht dünn gesät. Bei schwachen Umsätzen dümpelten die Rohölpreise auch gestern unter relativ geringen Schwankungen seitwärts.
Den Weg nach unten versperren derzeit hauptsächlich die US-Sanktionen gegen Venezuela, die dem Ölmarkt einige hunderttausend Barrel pro Tag entziehen. Außerdem wird erwartet, dass die OPEC und hier allen voran Saudi-Arabien die Fördermengen auch in den nächsten Wochen und Monaten weier zurückfahren wird.
Aber auch die Luft nach oben ist derzeit recht dünn, zumindest solange es keinen Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen den USA und China im Handelsstreit und auch keine Klarheit zum Thema Brexit gibt. Außerdem eilt die US-Ölindustrie von einem Rekordhoch zum nächsten, was die Fördermengen anbetrifft und auch aus Kanada dürfte in nächster Zeit wieder mehr Öl auf dem Markt kommen, da hier die Produktionskürzungen langsam zurückgefahren werden.Das Zünglein an der Waage könnte derzeit Libyen sein. Hier kam gestern die Meldung, dass die Libyan National Army (LNA) nun die vollstände Kontrolle über das größte Ölfeld des Landes (Sharara) erlangt hat und dieses nun der libyschen National Oil Company (NOC) übergeben werden soll. Läuft hier alles nach Plan, könnten schon im März wieder rund 300.000 Barrel pro Tag mehr aus Libyen an den Markt strömen.
Zumindest kurzfristig etwas Bewegung könnten in dieser Woche auch wieder die neuen US-Ölbestandsdaten in den Handel bringen, die heute Abend nach Börsenschluss (API) und morgen Nachmittag (DOE) veröffentlicht werden.
Am Devisenmarkt ist der Euro erstmals seit Ende November wieder unter die 1,13-Dollar-Marke gefallen, was sicherlich hauptsächlich an den Unsicherheiten zum Thema Brexit liegt. Generell stützen derzeit aber auch die eher trüben Wirtschaftsaussichten den US-Dollar, der immer noch als "sicherer Hafen" in eher turbulenten Zeiten angesehen wird. Diese sind zwar derzeit noch nicht in Sicht, was sich aber relativ schnell ändern könnte, vor allem wenn der Handelsstreit zwischen den Wirtschaftssupermächten USA und China nicht in den nächsten Wochen beigelegt werden kann.
Trotz der leichten Währungsverluste werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute wieder einmal weitgehend stabil in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht lediglich ein Miniplus von rund 0,2 Cent pro Liter erwarten. Ob sich die Aufschläge im Laufe des Tages dann tatsächlich halten können muss abgewartet werden, denn die Nachfrage hat sich zuletzt doch etwas gelegt, so dass von dieser Seite etwas Entlastung zu erwarten ist. Nichtsdestotrotz bleiben die Lieferzeiten aber vorerst weiterhin auf einem sehr hohen Niveau!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)