(07.02.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach Bekanntgabe der DOE-Ölbestandsdaten deutlich angezogen und sind auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. Bei einem weiterhin recht schwachen Eurokurs werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit spürbaren Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 62,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,70 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1360 US-Dollar gehandelt.
Mit den am Dienstagabend nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API), die einen überraschend deutlichen Aufbau zum Inhalt hatten, starteten die Rohölpreise gestern recht schwach in den europäisch geprägten Handel. Die Marktteilnehmer hielten sich aber mit größeren Engagements zurück, da ja am Nachmittag die etwas höher gewichteten DOE-Zahlen erwartet wurden.
So konnten sich die Future bereits in den Mittagsstunden wieder erholen und bis zum Nachmittag die Verluste wieder weitgehend ausgleichen.
Als dann das Department of Energy (DOE) um 16.30 Uhr ihre Bestandsveränderungen im Vergleich zur Vorwoche bekanntgab, machten der Ölkomplex einen deutlichen Satz nach oben. Zwar wurde auch hier ein Anstieg der Rohölvorräte berechnet, doch dieser fiel deutlich geringer aus als, als es die API-Zahlen hätten erwarten lassen können. Gleiches gilt für die Benzinbestände, während bei Heizöl bzw. Diesel sogar ein deutliches Minus ausgewiesen wurde.
In Summe gab es einen Rückgang von 0,5 Millionen Barrel, was deutlich unterhalb der API-Zahlen (plus 4,3 Mio. Barrel) und auch unter der Analystenschätzung (plus 0,7 Mio. Barrel) lag.
Ansonsten gab es noch eine wichtige Meldung aus Libyen, wo das größte und wichtigste Ölfeld (Sharara) von der Libyan National Army (LNA) wieder eingenommen werden konnte. Anfang Dezember erlangten hier Rebellen die Kontrolle. Sollte es zu einer friedlichen Übergabe an die Regierung in Tripolis kommen, könnten bis zu 400.000 Barrel pro Tag ihren Weg zurück an den Ölmarkt finden. Am Devisenmarkt verliert der Euro im Vergleich zum US-Dollar immer mehr an Wert, je näher ein ungeordneter Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union heran rückt. Heute reist die britische Premierministerin Theresa May erneut nach Brüssel um Änderungen im Austrittsvertrag zu erreichen. Im Vorfeld wurde seitens der EU aber bereits mehrmals betont, dass es keine weiteren Verhandlungen mehr geben wird.
Somit sind die Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt heute alles andere als gut und die Heizölpreise werden mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von 0,5 bis 0,8 Cent pro Liter erwarten. Der Zick-Zack-Kurs der letzten Wochen setzt sich somit weiter fort und könnte durchaus auch in nächster Zeit noch Bestand haben. Ebenso die extrem langen Lieferzeiten, die in den meisten Gebieten bei vier bis sechs Wochen liegen. Es ist daher weiterhin dringend anzuraten, den Tankvorrat gut im Auge zu behalten und rechtzeitig zu bestellen!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)