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Heizöl-Markt aktuell: Venezuela nun doch ein Thema - Ölpreise ziehen deutlich an!
 
(30.01.2019) Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten verteuerten sich im Laufe des gestrigen Handelstages, was wohl eine verspätete Reaktion auf die am Montagabend angekündigten US-Sanktionen gegen Venezuela war. Bei weiterhin recht stabilen Wechselkursen werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten.

Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 61,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,30 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1435 US-Dollar gehandelt.

Zunächst schien es so, als würde sich die Ankündigung der US-Regierung, Sanktionen gegen die venezolanische Ölindustrie zu erheben, kaum auf die Rohölpreise auswirken. Die Futures starteten sogar mit weiteren Abschlägen in den europäisch geprägten Handel. Doch schon zum Mittag hin gab es wohl ein Umdenken und mit Start des US-Handels ging es dann mit dem Ölkomplex weiter steil bergauf.
Den Börsianern wurde wohl bewusst, dass dem Markt durch die Sanktionen kurzfristig ein Volumen von ca. 0,5 Millionen Barrel pro Tag entzogen werden könnte, was sich angesichts der aktuellen Förderkürzungen von OPEC und Co. und der planmäßigen Reduzierung der kanadischen Ölförderung, durchaus spürbar negativ auf die globale Bestandsentwicklung auswirken könnte. Zudem hatte der saudische Ölminister al-Falih angekündigt, dass das Königreich auch in nächster Zeit weniger exportieren wird, wie im Abkommen festgeschrieben ist.
Angesichts dieser Entwicklungen und der Tatsache, dass die Öllieferungen aus wichtigen Förderländern wie beispielsweise Libyen nach wie vor auf sehr wackeligen Beinen steht, überwiegen derzeit wieder eher die bullishen, also preistreibenden Faktoren.
Die gestern nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) brachte keine neuen Impulse. In Summe gab es einen Aufbau von 4,6 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit einen Plus von 3,7 Millionen Fass gerechnet hatten. Die einflussreicheren DOE-Zahlen werden heute Nachmittag vermeldet und werden diesem Thema sicherlich ihren Stempel aufdrücken.

Am Devisenmarkt konnte der Euro gestern kaum von den schwach ausgefallenen Konjunkturdaten aus den USA profitieren und verlor leicht an Wert. Hier lagen die Einzelhandelsumsätze und das Verbrauchervertrauen unter den Erwartungen der Analysten. Die Abstimmungen zum Brexit im britischen Parlament haben sich bisher kaum auf den Kurs der Gemeinschaftswährung ausgewirkt. Gestern hatte das Unterhaus mit einer knappen Mehrheit für eine Neuverhandlung der Brexit-Bedingungen im Bezug auf die irisch-nordirische Grenze gestimmt und sich gegen eine Verschiebung des Austritts ausgesprochen. Die EU hatte sich bereits im Vorfeld dagegen ausgesprochen, den Deal neu zu verhandeln.
 
Aufgrund der deutlich gestiegenen Rohölpreise werden heute leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit mehr oder weniger kräftigen Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Mit "zwei Schritt vor und einen zurück" setzt sich somit der Seitwärtstrend der letzten zweieinhalb Wochen weiter fort. Die Nachfrage bleibt auf einem für diese Jahreszeit durchaus normalen Niveau stabil, was aber gleichzeitig dafür sorgt, dass die Lieferzeiten weiterhin sehr lang bleiben. Es ist also nach wie vor dringend anzuraten, rechtzeitig zu bestellen und mancherorts Vorlaufzeiten von mehreren Wochen einzukalkulieren.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)